Alles neu im Aquarium. Nicht alles gut.

Aquascaping, der hochtrabende Begriff für das Gestalten eines Aquariums. Und das ist seit dem letzen Mal auch passiert: ich hab ordentlich umgeräumt. Grund war der weiße Kies, ich wollte ihn austauschen gegen schwarzen. Weil schöner (eine bessere Erklärung hab ich nicht). Doch, die Pflanzen waren von Fadenalgen befallen, die wollte ich bei der Gelegenheit auch loswerden.

Also, Pflanzen raus, Kies austauschen, Wasser tauschen, Wasser tauschen, Wasser tauschen, ein paar Pflanzen unter fließendem Wasser von dem Algenzeugs befreien und wieder einsetzen, der Rest landete im Müll. Das sieht dann aus wie eine Mondlandschaft mit vereinzelten Büschen. Das Aufräumen im Aquarium war gut gemeint, doch dass dies bekanntlich das Gegenteil von gut ist, sollte ich am nächsten Morgen erfahren.

Böses Erwachen

Erst Aquarium checken, dann Kaffee. Meine morgentliche Routine. Hin- und wieder passiert es, dass eine Garnele bäuchlings am Kies liegt. Doch diesmal war es nicht nur eine. Es waren etwa zehn. Ich traute meinen Augen nicht. Die noch lebenden tummelten sich an der Wasserlinie. Die Boraras hatten auch Schnappatmung. Urgs. Vielleicht war es das noch aufgewühlte Sediment? Eigentlich  nicht unüblich stark, aber was weiß man schon? Großer Wasserwechsel, damit krieg ich ein wenig Sediment raus. Das hielt ich für den Übeltäter. Die Lage beruhigt sich, die Boraras stellten auf Normalbetrieb um und die Garnelen beginnen frei zu schwimmen. Dann noch Massenbegräbnis und endlich Kaffee. Ich war stinksauer.

Böses Wachbleiben

Am Nachmittag Anruf meiner Frau. Sie spricht etwas gedämpft, um Mausezahn nicht zu beunruhigen “Du, die Garnelen, da liegen ganz schön viele herum”. Ich lege auf und mach mich auf den Weg heim. Da seh ich das bekannte Dilemma : tote Garnelen und schnappatmende Boraras. Alter! “Ich hab keine Idee, was da los ist” murmle ich beim Anblick des Desasters. “Ich versteh es nicht. Sediment ist quasi weg. Futter ist drin. Algen gibt’s keine mehr. Was ist nur los?”. Ich war verzweifelt. Jetzt muss ich vielleicht noch kurz erklären, dass die Sauerstoffversorgung in meinem Aquarium bisher die Pflanzen übernahmen. Die, die ich rigoros rausgeworfen hatte, weil Algenbefall. Den gleichen Gedankengang, den der geneigte Leser jetzt hat, hatte auch meine Frau: “Die Pflanzen! Du hast zu wenige Pflanzen im Becken” Das war’s. Die Viecher sind erstickt. Wenig Pflanzen, wenig Sauerstoff, wenig Überleben. Ich Idiot!

Aufatmen

Kurz vor Ladenschluss noch schnell zu Fressnapf, Pflanzen kaufen, so der Plan. Ich brauche Sauerstoff im Becken, jetzt! Das konnten Pflanzen so schnell allerdings nicht liefern, deshalb mechanische Belüftung durch eine Membranpumpe. Dass die von JBL zwar “pro silent” heißt, aber nicht für Wohnräume geeignet ist, erzähle ich vielleicht ein andermal. (Jetzt schnurrt eine Eheim air pump 100 vor sich hin).

Langer Rede, kurzer Sinn: das Sauerstoffproblem ist jetzt einmal gelöst. Seit Luft in das Wasser gepumpt wird geht’s auch dem Besatz wieder gut.

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