Die Türkei schießt einen Russichen Kampfjet vom Himmel, in Paris sprengen Terroristen sich und Zivilisten in Fetzen, Brüssel lahmt und die Österreichische Regierung zieht Grenzzäune. Meine Realität wird durchlässig für Veränderungen.
Ratlos versuche ich die Dinge zu verstehen um ihnen den Schrecken zu nehmen. Je mehr ich Zusammenhänge zu erkennen glaube, desto mehr steigt mir die Krausbirn auf. It’s the terror of knowing what this world is about, singt Bowie. Recht hat er.
Nachrichten schenke ich nicht mehr mein volles Vertrauen. Das macht es nicht einfacher, mir ein schlüssiges Bild zu zimmern. Hollande sagt, er sei im Krieg und möchte Europa’s Beistand als gewiss sehen. Ich weiß nicht, ob sich Europa bereits im Krieg befindet, das wird der zukünftige Rückblick weisen, eines scheint mir klar: die Wahrheit ist bereits ein Opfer.
Dreh- und Angelpunkt scheint der IS. Und seine Geburtshelfer. Von beiden gehen Kräfte aus, die eine Spirale der Gewalt vorantreiben. Europa versucht sich dieser zu entziehen. Oder auch nicht. Weil Kriegstreiber und dann wieder doch nicht, hat schizophrene Züge. Die tatsächlichen Vorgänge sind mir undurchsichtig.
Ob ich an der Situation etwas verändern kann, ob ich einen Beitrag zur Deeskalation leisten kann, frage ich mich. Einerseits ist der Maßstab zu groß alsdass ich etwas ändern könnte. Anderseits habe ich ein Umfeld, das ich beeinflussen kann. Und das mache ich. Unter anderem mit Sprachunterricht für Asylsuchende . Es erscheint mir logisch. Wie sonst kann man in den Diskurs kommen, wenn man keine gemeinsame Sprache findet? Sie ist notwendige Grundlage.
So versuche ich in meinem Kreis einen Riss durch die Gesellschaft zu verhindern. Ob es gelingen wird, hängt nicht von mir allein ab. Aber es erscheint mir richtig. Mehr kann ich gerade nicht überblicken.