Christoph war in Saint-Ouen und hat sein Buch mitgebracht

Forurteil

Ich merk mir seinen Namen  nicht und es fuxt mich unheimlich! Heshmatpour, Heshmatpour… so schwer ist das doch nicht. Auf Twitter ist das einfacher, da ist er der mit dem Katzenbild,  ein Alleinstellungsmerkmal (die Katze trägt eine Mütze), ach ja und auch der, der ein Buch geschrieben hat. Eines über einen drittklassigen französischen Fußballverein, den Red Star FC (na bitte, geht doch mit dem Namen merken) und sein Erasmus Jahr in Paris: Bienvenue en Banlieue – Mein Jahr mit dem Red Star FC. Fälschlicherweise hab ich einen Mein-Leben-im-ach-so-chicen-Paris-Aufsatz vermutet, aber -au contrair!- Christoph (ich darf doch du sagen?) erzählt vom Gegenteil. Irgendwie.

Fan

(c) Christoph Heshmatpour
(c) Christoph Heshmatpour

Ob Vienna FC  oder Red Star FC (den Abstecher zu  Rapid rechne ich dir hoch an, den Abgang verzeih ich dir), Christoph ist eine treue Seele und durch-und-durch-Romantiker, wenn es um Fußball geht. Ein Fan, der mit seinem Club lebt und leidet. Ein wenig hab ich den Eindruck, dass Leiden sei ein essentieller Bestandteil seines Fan-Seins. Das Ergebnis verkommt zur Nebensache, es ist das Gefühl, treu zu sein, dem Wetter und Tabellenplatz trotzen und mit gleichgesinnten Einzelkämpfern die Wochenenden zu verbringen. Christoph ist die Antithese zum Gloryhunter. Gut, die Einschätzung basiert rein auf dem, was ich gelesen hab, kann mich natürlich auch irren. Glaub ich aber nicht.

Fazit

Christoph lässt in seinem Buch “Bienvenue en Banlieue Rouge” in die Gefühlswelt eines Fußballfans blicken. Rein technisch ein Heimspiel, das flutscht beim Lesen, am Journalistenhandwerk gibt es nichts zu mäkeln.  Er lässt seine Leser daran teilhaben, wie es sich anfühlt Anhänger eines mittelklassigen Arbeitervereines zu sein, lässt seine Haltung an der Kommerzialisierung des Sports deutlich erkennen, ebenso wie den Stellenwert des Wir-Gefühls. Ja und mit philosophischen Reizen geizt er auch nicht. Also, ran an das (gratis!)Buch und (weil ich davon ausgehe, dass wir von ihm noch lesen werden) merkt euch diesen Namen: Heshmatpour!

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