Der Schnoppa

Schnoppa, der. Beschreibt eine Erhebung oft unbekannten Grades, die sich dem Wanderer entgegen stellt. Erstmals erwähnt wurde er während einer mehrtägigen Pilgerreise von Wien nach Mariazell. Urkundlich erstmals erwähnt: jetzt.

Der Schnoppa führt ein schizophrenes Dasein. Einerseits ist er Ziel des Wanderers, gleichzeitig sein natürlicher Feind. Abgeleitet vom Hochdeutschen “Schnapper” zeigt sich der Schnoppa in den verschiedensten Ausprägungen. Vom kleinen Felsen bis hin zum ausgewachsenen Berg.

Verwendung findet die Bezeichung in verschiedenen Formen. Schon in der Tourenplanung taucht er auf: mit einer wegwischenden Handbewegung wird er klein geredet: ah, des is a klana Schnoppa, den hauma glei. Während der Wanderung lügt sich die Seilschaft auch gerne gegenseitig damit in die Tasche, hauma glei, des wird nur a klana Schnoppa. Obwohl jeder weiß, dass er nicht klein ist und schon gar kein Schnoppa sondern der Grund, für Schmerzen, Tränen und Bänderentzündungen ist. Diese Wahrheit spricht man aber auf keinen Fall an. Niemals nicht. Wandererehrenkodex.

In Ausnahmefällen, nämlich wenn die Relation von zu erwartendem Kraftaufwand zu den zur Verfügung stehenden körperlichen Kräften  exorbitant lächerlich erscheint, und die Lage quasi aussichtslos ist, schiebt man der Erwähnung des Schnoppas noch gerne ein hysterisches Kichern hinten nach.

Aber sei es drum: kein Preis ohne Schweiß, keine Wanderung ohne Schnoppa. Oben angekommen, war er -im Nachhinein gesehen- gar nicht so schlimm: Wandererehrenwort.

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