Die Regierung steht.

Von einem Kaninchen vor der Schlange erwartet man keine Luftsprünge. Dem Vogelstrauß verlangt man auch keinen neuen Sprintrekord ab, wenn er grad den Kopf im Sand vergraben hat. Warum also erwartet man von den beiden begossenen Pudeln eine Zirkusnummer? Ja richtig, gemeint sind Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger. Die zwei stehen unfreiwillig komisch wie Lolek und Bolek vor der Kamera der ZiB2. Ich bin zu jung für die polnische Comicserie, aber genau so stell ich mir die vor.

Titanic?

Das neue Regierungsprogramm sei “nicht der große Wurf”, gesteht der rote Oberstratege. Was für ein Euphemismus! Großer Wurf? Da ist eher etwas runtergefallen, was man sich gerade noch als Programm zu verkaufen traut. Größer ist der kleinste gemeinsame Nenner der beiden Regierungsparteien eben nicht, und das obwohl sie inhaltlich kaum noch zu unterscheiden sind. Intern gab es jeweils zu viele Interessen unter einen Hut zu bringen, der war dafür hoffnungslos unterdimensioniert: Länder, Wirtschaftslobbies, Sozialpartner, Bünde, alle wollen sich noch den Platz am Trog sichern; es könnte ja der letzte sein.

… das Orchester spielt schon

Ich fürchte eine Legislaturperiode, die von Unter-sich-aufteilen, Pfründe-sichern,  Freunde-noch-schnell-versorgen, sich-selbst-ein-Freund-sein, Schnell-noch-was-rausholen geprägt ist, erwartet uns. Als gäbe es kein Morgen. Und aus Sicht der völlig mutlos wirkenden Großparteien, völlig berechtigt. Selbst für eine Flucht nach vorne ist die strategische Verzweiflung offenbar zu groß.

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