Ein Mann und sein Buch und ein Mann und seine Kamera

Die Fähigkeit ein Buch zu schreiben. Das ist eine der Utopien, die ich im Leben hab. Idee dazu hab ich keine. Es ist auch eher die Vorstellung davon, Menschen mit Geschichten zu unterhalten, die den Wunsch nährt. Auf jeden Fall wär ich mächtig stolz und ein wenig verliebt. In mich und in das Buch. Genau da geht mir das Bild, das Christian Müller geschaffen hat, ein wenig gegen den Strich.

Werner Schneyder, (c) Christian Müller
Werner Schneyder, (c) Christian Müller

Darauf zu sehen ist Werner Schneyder, der aus seinem(!) Buch liest. Wohl vor Publikum, das bleibt ausgespart. Nur der Autor und sein Buch treten aus dem Schatten hervor. Es ist die Haltung des Lesers, die mich irritiert: Nicht vornübergebeugt, dem Buch hingewandt oder die Arme am Tisch. Im Gegenteil: Vielmehr hat er die Arme vorm Körper verschränkt, sitzt aufrecht  und liest aus ungewöhnlich großer Distanz.  Keinerlei Nähe zum Geschriebenen. Passt nicht in meine Vorstellung.

Ich war nicht bei der Lesung, will hier auch gar nichts unterstellen. Es ist schlicht der Moment der Aufnahme, der dieses Gefühl auslöst. Schon beim ersten Anblick hat es mich in den Bann gezogen. Tage später tut es das noch immer. Ich muss Christian gratulieren, es ist großartig!

2 Gedanken zu „Ein Mann und sein Buch und ein Mann und seine Kamera“

  1. Danke sehr!

    Wenn man jetzt noch bedenkt, dass es in dem Buch um die eigene Politisierung des Autos geht, wird die doch eher distanzierte Körperhaltung (verschränkte Arme!) noch verständlicher.

    Ich weiss allerdings nicht mehr, worum es speziell im Moment der Aufnahme ging.

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