Es sollte eine Lehre sein. Wieder einmal.

“Warum soll ich meine Daten nicht hergeben? Ich hab ja nichts zu verbergen”. Tja. Mein Lieblingsargumtent. Nämlich jener, die den Schutz der Privatsphäre vollkommen bedenkenlos über Board werfen. Weil ja eh unbescholten.

Formerly good. Now evil.

Heute wurde bekannt, dass der Navigationsgerätehersteller TomTom Bewegungsprofile (Navigationsdaten) von Usern verkauft hat. Bescholten und unbescholten. Die Kunden. Warum sie das getan haben? Die sind doch welche von ‘den Guten’, oder nicht? Die würden doch nie jemandem etwas tun? Verkaufen  ja nur Navigationsgeräte.

Doch, sie tun es

Und warum? Richtig. Schlußendlich ging es wiedermal nur ums Geld. Die Umsatzeinbußen waren eigenen Angaben nach zu hoch. Also schnell mal die moralischen Seiten gewechselt. From good to evil. Schwupps.  Die Daten hatten sie an die niederländische Regierung verkauft. Ok, ich beginn zu grübeln, was die wohl damit machen wollten. Ah! Die Erklärung. An die Polizei weitergeben. Weil die jetzt mit den Nutzerdaten wissen, wo sie ihre Radarboxen effizienter aufstellen können.

Nun könnte man argumentieren, dass das ja eh nicht so schlimm wäre. Weil ja die Verkehrssicherheit erhöht wird. Ja genau. Naivling. Eine neue Geldquelle wollen die natürlich nicht erschließen. Sei’s drum. Darum geht’s auch gar nicht.

Nur einer von vielen

TomTom ist ein aktueller Stellvertreter für viele Unternehmen, die einen etwas -sagen wir es vorsichtig- dubiosen Zugang zur Sensibilität im Umgang mit Nutzerdaten pflegen. Sony hat sich vor kurzem einbrechen lassen und Kreditkartennummern von Kunden stehlen lassen. Aber sie beruhigen. Passwort ändern. Da kann nichts passieren.

Apple wurde dabei ertappt, wie sie Bewegungsprofile von iPhone-Benutzern erstellen. Ungenaue. Aber doch. Erst leugnen. Dann kleinreden und schließlich auf die Programmierer abwälzen. Die hätten einen Fehler gemacht. Und auch sie geloben Besserung. Später. Außerdem würde der gemeine Mitbewerber das doch auch machen. Eben.

Holzauge, sei wachsam!

Ich möchte keine Panik verbreiten. Vielmehr möchte ich herausstreichen, dass man in dem Moment, in dem man intime Daten von sich preisgibt (jene, die man nicht unbedingt am Dorfplatz ans schwarze Brett nageln oder in der Kantine per Flyer verteilen möchte) nie weiß, wer diese Daten schlußendlich in Händen halten wird. Oder was er damit macht? Ob er sie gegen den Nutzer verwendet. Was auch immer. Denk dir was aus. Du hast sowieso keinen Einfluss mehr drauf.  Beunruhigt? Zurecht.

Nachtrag

TomTom beteuert in einer Email an ihre Kunden, dass sie das ja nie so gewollt hätten. Dass das nicht ihre Absicht war. Bestimmt.

2 Gedanken zu „Es sollte eine Lehre sein. Wieder einmal.“

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