Flo Rider

Es gibt ihn, diesen perfekten Fluss am Rad. Der Zustand, der das größte Glück auf zwei Rädern bedeutet. Wenn Atmung, Trittfrequenz, Geschwindigkeit und Kraftaufwand in Harmonie kommen.

Nach zwanzig Minuten sind die Beine durchgewärmt, die Lungenflügel weich. Die Atmung geht tiefer als üblich, bleibt kontrolliert. Mit Freude nehmen die Oberschenkel den Kurbelbefehl entgegen, drücken und ziehen im Gleichklang. Aus ungleichem Reifenlärm wird gleichmässiges Summen, geht auf im geschmierten Surren der Kette. Die Hüfte sitzt fest im Sattel, lässt dem Kurbeln seinen natürlichen Lauf, Befehlskette obsolet. Der Oberkörper weilt stabil auf Unterarm und Sattel.

Der Blick verliert den Fokus, Struktur im Asphalt verschwimmt zu rauschendem Grau. Langsam zieht ein nebuloses Brennen in die Muskulatur, der Luftzug im Gesicht frischt auf, Spuren von Schweiß. Atmung und Bewegung im Gleichklang. Die nächsten Kilometer werden pures Glück, es radelt mich.

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