Foursquare goes OpenStreetMap

Good news! Foursquare hat gestern angekündigt, als Kartenmaterial künftig Open Streetmap zu verwenden. Wieder ein großer Schritt für das Crowdsourcing-Projekt. Aus Marketingsicht ein recht großer Wurf. Inhaltlich auch?Über das Gemeinschaftsprojekt OpenStreetMap hab ich bereits hier gepostet.

Die Praxis: unspektakulär
Die Praxis: unspektakulär

Gründe für diesen Schritt nennt man im unternehmenseigenen Blog hauptsächlich die Möglichkeit auf das Aussehen der Karten Einfluss zu nehmen. Erstellt werden diese vom Partner Mapbox mit deren neuen Programm MapBox Streets. Das sich auch als direkter Konkurrent zu Google Maps versteht

Ich vermute,  dass der neue Partner hauptsächlich billiger ist als Google. Vor einigen Monaten gab man doch bekannt für ihre Karten Geld zu verlangen, sobald eine bestimmte Userzahl überschritten wird. Davon kann man bei Foursquare getrost ausgehen. Gemunkelt wird ein ansonsten fälliger Betrag von ca  $ 200.000.  Klar, dass man sich den ersparen möchte.

Der Sache dient’s

Die Vorteile für OpenStreetMap liegen auf der Hand: Bekanntheitsgrad steigern und somit  potentiell neue User/Mapper/Tracker/…/ gewinnen um die Qualität der Karten zu steigern.

Ich bin nicht überzeugt davon, dass es ein Boost in Richtung Qualität sein wird, wie es sich openstreetmap.org erhofft. Erstens bleiben die Karten in iOS-  und Android-Geräten  diejenigen, die auch bisher von der Smartphones verwendet wurden. Nämlich Google Maps. Damit ist die Veränderung “nur” in der Browserversion sichtbar. Foursquare basiert aber auf einem Konzept, das davon lebt mobil zu sein. Somit wird ausschlaggebend sein, ob man bei den Smartphones auch einen Wechsel herbeiführen können wird. Bei Android braucht man sich ja keine Hoffnungen  zu machen, dass man auch auf OSM umsteigen wird. Bei iOS ist es zumindest möglich aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Sobald Google die Hand bei Apple aufhielte, würde man einen Umstieg auf OSM riskieren.

Zweitens fließen die Venues nicht in die Datenbanken von Openstreetmap ein. Das wär ein riesiger Benefit würden die Karten mit den Locations angereichert werden. Ist aber nicht geplant. Zumindest hab ich keinen Hinweis darauf gefunden. Hab ich ihn überlesen? Vielleicht schaut ein Layer dabei raus?

Der Teufel steckt im Detail

So ganz ohne Risiko ist der Umstieg nicht. Der Detailgrad der OSM-Karten ist nicht immer sehr hoch. Auch wenn er in manchen Gebieten deutlich höher als bei Google Maps ist, es gibt noch einiges zu tun.

Innerstädtisch hat das Gemeinschaftsprojekt bereits die Nase vorn (zb Hausnummern) …

Vergleich Google - Openstreetmap - städtisch
Vergleich Google - Openstreetmap - städtisch

… in dörlichen Bereichen gibt’s noch Nachholbedarf

Vergleich Google - Openstreetmap - dörflich
Vergleich Google - Openstreetmap - dörflich

Von einer schlechten Qualität der Karten kann man aber nicht sprechen. “Nach oben ist noch Luft” 😉 Das Vergleichtool findest du übrigens hier.

Dennoch, OpenStreetMap wird einmal mehr als ernsthafter Partner wahrgenommen. Die Community kann’s nur freuen. Mich auch!

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