Gelesen: Volksfest von Rainer Nikowitz

Wäre Rainer Nikowitz’ Kolumne nicht im Profil abgedruckt, ich hätt es wohl nicht mal mehr durchgeblättert. Ich verehre den Aufs-Maul-Schauer zutiefst. Jetzt hat er dem Dorfleben auf die Finger g’schaut und einen Lokalkrimi daraus gestrickt. Um seinen Erstling “Volksfest” zu kaufen musste ich erst aber mal ein Prinzip aus dem Weg räumen.

Rainer Nikowitz "Volksfest"
Rainer Nikowitz “Volksfest”

Geschichte

Suchanek -der Antiheld der Geschichte- muss raus aus der Stadt und rein ins Dorf. Unfreiwillig den elterlichen Hund hüten. Eh nur übers Wochenende. Dass da gleich in der ersten Nacht ein Mord passieren muss, noch dazu vor seinen Augen, ist ihm so gar nicht recht. Obendrein auch noch das jährliche Volksfest. Hilft nix, da muss er durch.

Genre

Lokalkrimis leben von der genauen Beobachtung des sogenannten Lokalkorits und dessen Beschreibung. Indirekt beeinflussen sie die Handlung, weil die Protagonisten so sind, wo sie sind. Gegend prägt.

Rainer Nikowitz
Rainer Nikowitz

Meiner Meinung nach hat Nikowitz das fiktive Wulzendorf (weil im Buch wirklich noch ein Dorf) im nördlichen Niederösterreich sehr gut portraitiert. Die Bewohner, ihre Beziehungen zueinander sind gelungen skizziert. Vermutlich sehr autobiografisch. Der Autor selbst stammt aus Tulln und lebt in Wien.  Die Rolle des Suchanek würde Nikowitz gut stehen.
Gewohnt pointiert, trocken, nie gemein, auf sogenannter Augenhöhe mit den Dorfbewohnern. Abfälliges von-oben-herab gibt es nie; sehr sympathisch, sehr treffend, wortkreativ und dennoch gut verträgliche Leselust für die U-Bahn.

Fazit – mehr davon!

Mein Prinzip keine Bücher aus Bestsellerlisten zu kaufen, muss ich wohl überdenken. Nikowitz hat mich überzeugt. Bitte mehr davon, ich würd auch gern einen Roman von ihm lesen wollen.

Krimifreund, stell ihn auf die Probe! Eine Leseprobe findest du hier.

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