AKG K490 NC getestet

Lauter Straßenlärm ist laut. Auch mit Kopfhörern. Irgendwie schummelt sich der Umgebungsschall seinen Weg in den Gehörgang. Besonders unterwegs kann das sehr störend auf den Musikgenuss wirken. Was aber, wenn man den Lärm abstellen könnte? Funktioniert das und wenn ja, warum? AKG behauptet, das zu können. Zum Beweis hat man mir skeptiker freundlicherweise ein paar Kopfhörer zum Test geliehen. die Erfahrung ob NC tatsächlich für Noise Canceling steht und ob der K490 NC das auch kann hab ich hier zusammengetragen:

Erster Eindruck

schwieriges Testfeld: die Wiener U-bahn
schwieriges Testfeld: die Wiener U-bahn

Schwierigstes Akustikumfeld ist die Wiener U-Bahn. Oft ist die Umgebung so dröhnend laut, dass das iPhone und Kopfhörer gewaltig dagegen halten müssen um sich Gehör zu verschaffen. Jawohl, gewaltig, weil mit voller Lautstärke.

Also testen: Rein in die U-Bahn, Kopfhörer rauf, Musik ein. Frank’n’Furter macht mir den Timewarp. Ich greif mir hinters linke Ohr, kipp den Schalter um das Noice Cancelling zu aktivieren. “Bitte steigen Sie nicht me” *klack*- das war’s. Nur noch Musik im Kopf. Ein Wohltat, ich kann sie kaum fassen! Der erste Eindruck ein überraschender. Don’t judge a book by its cover stampft es mir ins Ohr. Die Stimmung macht einen Luftsprung. Ich blicke mich um, artikulierende Münder bleiben stumm. In welcher Station ich bin lese ich, hören muss ich es nicht mehr. Eddie rockt mir derweilen die Hucke voll.

Bei genauem Hinhören finden sich noch Umgebungsgeräusche. Aber in deutlich abgeschwächter Form. Gefühlte 90 % davon werden absorbiert. Speziell tiefe Töne gehen in der Technik verlustig und bleiben dem Gehörgang erspart.

Was ich alles nicht mehr gehört hab:

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Technik

Ja, die Technik. Wie funktioniert dieses Noise Cancelling? Wissen tu ich es nicht, reime mir das mit meinem technischen Verständnis so zusammen: in den Kopfhörern sind Mikros verbaut, die nach außen gerichtet sind um Umgebungsgeräusche aufzunehmen. Diese werden in ein Negativsignal (?) umgerechnet und den nach innen gerichteten Lautsprechern untergejubelt. Das Ergebnis ist ein von Störungen gefiltertes Musiksignal, das auf das getäuschtes Ohr / Gehirn trifft. So, oder so ähnlich müsst es wohl funktionieren, oder? Experten mögen mich kommentarisch zurechtweisen  🙂

Touching

In den Kopfhörern steckt ein Haufen Technik. Das Audiosignal wird einmal kräftig durchgewirbelt, abgestaubt, gesäubert, verstärkt (hab zumindest den Eindruck) und ans Ohr weitergereicht. Da verwundert es mich nicht, dass dabei etwas an Qualität des Signals verloren geht: meinem Empfinden nach sind die K 490 NC im NC-Modus etwas weniger dynamisch und in den Tiefen manchmal dünner als im Normalmodus. Aber gut, schließlich wird Janets laszive Naivität auch vom Daherdonnern einer U4 mit ausgeschlagenen Lagern bereinigt. Dafür büßt sie herzlich wenig Erotik ein.

Bei ausgeschaltetem Noise Cancelling spielen die K 490 endgültig ihre volle Stärke und Ruhe aus: ein ausgewogenes, warmes AKG-typisches Klangbild. Etwas neutraler und aufgeräumter als meine K 460 – (Hier geht’s zum Test). Stressen lassen die sich nicht. Schön, schön, was da rauskommt.

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Alles andere

Die Verarbeitung der on-ear-Hörer ist gewohnt hochwertig, den Bügel kenn ich bereits von meinen K 460: stabil, bequem, unaufregend: die Dinger sitzen gut am Kopf. Der Akku wird über ein mitgeliefertes USB-Kabel in ca 1 Stunde geladen. Wie lang er hält kann ich nicht sagen, er hat während des gesamten mehrstündigen Tests durchgehalten. Das Audiokabel ist austauschbar(!) und hat eine verbaute iPhonesteuerung. Alles, was das mobile Herz begehrt.

Fazit

Die Audioengineers haben (übrigens in Wien) ganze Arbeit geleistet: die K 490 NC tun genau das, was ich von ihnen erhofft und noch mehr als ich erwartet hab: sie filtern Straßen-, Ubahn-, Bus- und was-auch-immer-Lärm. In wirklich guter Qualität. Die Abstriche fallen unter die Kategorie Jammern auf hohem Niveau. Ich mein, die Alternative ist ein Lautstärkeregler am Anschlag und Gehörstress. Ich weiß, das Ohren auch kaputt gehen können, also runter mit dem Lärm.

Nein, es gibt nix zu bemängeln. Doch: dass der Test schon wieder vorbei ist. Let’s do the time warp again insistiert Riff Raff . Ja bitte!

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