Getestet: SoFi Solarenergie fürs iPhone

Meine einzigen Erfahrungen mit Solarenergie hab ich auf meinem Taschenrechner gesammelt: Finger aufs Solarfeld und die Anzeige verschwindet. Finger weg, Anzeige wieder da. Cool? Ja, für einen Viertklässler. Für aktuelles Spielzeug (zb iPhone) gibt es ausgefeiltere Lösungen:  mobile Solarpanel mit Akku. Zweiteren hab ich mir gekauft, ersteres hat mir der Wiener Hersteller So-Fi zum Test zur Verfügung gestellt. Ob man damit gut spielen kann, wie gut es tatsächlich funktioniert und ob es gatschfest ist, hab ich mir angesehen*.

Im Prinzip…

Faltpanel von SoFi… ist das faltbare Solarpanel eine recht übersichtliche Sache: ein Stück Hartplastik mit USB-Anschluss. Auf der anderen Seite befinden sich die Solarzellen, die Magie. Fällt genug Sonnenlicht drauf, liefert der USB-Anschluss Strom. Genug um eine Smartphone aufzuladen. Um es kurz zu machen: es funktioniert. Unter Idealbedingungen überhaupt kein Thema: Sonne drauf, Strom raus, iPhone wird geladen. Nach ca 4 Stunden ist es voll. Wunderbar! Echt, es gibt nichts daran auszusezten. Das verspricht der  Hersteller und das hält er auch ein. Die Frage ist, was passiert, wenn die Idealbedingungen nicht gegeben sind? Ein Praxistest war angesagt.

Das Panel in der Praxis

Das SoFi Solarpanel auf den Rucksack geschnalltEin Ausritt auf dem Rad;  ca 5 Stunden, durch Wald, Wiese und Strasse. Schatten natürlich inklusive, es war sonnig bzw diesig. Somit keine Idealbedingungen für die kleinen, sonnenhungrigen Kraftwerke. Die hab ich übrigens per Kabelbinder auf den Rucksack geschnallt. Das Material ist stabil genug dafür. Mittlerweile liefert der  So-Fi auch Karabiner um das Panel so befestigen können. Die eingarbeiteten Ösen und das Trägermaterial sind aber wie gesagt sehr widerstands- und leidensfähig.

Das Panel hab ich per USB direkt mit dem iPhone verbunden. Damit der Akku auch so richtig quält wird hab ich Runtastic ohne Stromsparmodus und Live-update laufen lassen: Funk und GPS im Dauereinsatz. Mein Telefonakku ist mittlerweile in die Jahre gekommen und schafft so eine Belastung maximal 3 Stunden lang. Abfahrt: als ich durch den Wald fahre brummt das Handy alle paar Minuten. Ich frag mich noch, welcher Schatz mir denn so viele SMS schicke. Die nächste Pause ernüchtert: keine SMS sondern das iPhone gibt vibrierend bekannt, dass “das Zubehör nicht geeignet” ist (so oder so ähnlich). Nachschau im Handbuch und beim Hersteller rückversichert: wenn die Spannung am Smartphone abfällt -und das tut es im Schatten- dann erscheint diese irreführende Fehlermeldung. Der Ladevorgang geht bei angelegter Spannung zwar weiter, aber nicht in vollem Umfang. Nicht, weil das Panel fehlerhaft arbeitet, sondern weil das iPhone das einfach so macht. Für mich heißt das, der Ladevorgang läuft nicht mehr unter Idealbedingung. Blöd, aber es gibt eine Lösung. Dazu später mehr.

Nach der 5stündigen Fahrt sind der Akku und ich am Ende. Also knapp davor, wir leben beide noch. Zumindest um 2 Stunden hat der Akku länger ausgehalten als ohne Panel. Am Zielortangekommen leg ich die Solarzellen in die pralle Sonne, die Magie wirkt  und der Handyakku ist schneller wieder fit als ich. Ein wenig plantschen, grillen und die Heimreise kann mit vollem Akku angetreten werden. Alles gut.

Erweiterung

Sofi Solarpanel, Akku und iPhone in Serie geschaltetDass Smartphoneakkus und deren Elektronik suboptimal mit Spannungsschwankungen umgehen können hab ich jetzt also festgestellt. Die Entwickler von SoFi wissen das schon länger und haben die Solarlösung ausgebaut: ein externer Akku als Puffer. Der kann gut damit umgehen, dass die Spannung vom Panel abfallen kann. (In der Praxis tut es das) Der nimmt, was er kriegt, speichert effizient, kann nicht überhitzen, fürchtet sich nicht vor Tiefenentladung, kann 2 komplette Handyladungen speichern (kann er!), und -wichtig!- während er dem Smartphone Strom liefert selbst durch das  Panel geladen werden. Außerdem hat er den entscheidenden Vorteil, dass er durch diese Puffermöglichkeit auf der ausgehenden Leitung konstanten Strom liefern kann. Auch sehr gut. Es funktioniert wie beschrieben. Also würde ich mich vollem Telefonakku, aufgeladenem SoFi Akku und Solarpanel wegfahren, diese in Serie schalten, ich könnte nicht so lang fahren wie ich Strom hätte. Einerseits beruhigend andererseits.. na egal, ich bin noch im Aufbau.

Wiener Update von Sofi

SoFi LogoDer Hersteller hat in der Zwischenzeit die Produktreihe verbessert: 10 % mehr Ladeeffizienz für den Akku, MicroUSB Aschluss, 950 mA  (meiner hat noch 550 mA), Rubbertouch Oberfläche, kann jetzt auch Tablet PCs bis zu 25 % puffern. Es gibt übrigens verschieden starke Akkus. Ach ja, der Hersteller: So Fi ist ein Wiener Startup, das von Rafael Kubisz ins Leben gerufen wurde. Design und Engineering und Endfertigung passiert nach eigenen Angaben in Wien. Der RedDot Design Award 2012/2013 und der Energy Globe Award 2013 sind wohl auch kein Zufall. Na, das ist doch was? Falls du mehr über die jungen Wilden, ihre Produkte erfahren willst, dann geht das am Besten hier: *klick*

Fazit

Panel und Akku tun genau das, was der Hersteller verspricht. Strom erzeugen und speichern. Für einen Campingurlaub würde vermutlich sogar nur das Panel reichen, weil in der Sonne liegend liefert es schön gleichmässig Spannung. Nur, wer hat im Urlaub schon Zeit, das Telefon 7 Stunden herumliegen zulassen? Und mal ehrlich: wann herrschen schon Idealbedingungen? Also, wer mobil sein will, braucht den Akku dazu. Den lässt man unter Tags schön aufladen und abends versorgt man das Handy. Sie haben’s versprochen ich hab festgestellt, das sie das auch halten. Ach ja, gatschfest ist das Panel übrigens auch. Feuchter Fetzen und die Sache ist wisch und weg. 10 garantierte Jahre lang.

*Gleich vorweg: ich kenn mich nicht aus. Also nicht, wenn es um Strom geht. Weiß noch was von URI. Das war’s aber auch schon. Technische Details liefert deren oder kann ich nachlesen. Ich kann nur ausprobieren  wie praxistauglich das Teil ist und ob es hält, was es verspricht. Das kann ich.

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