Alan just did it

Mit 57 mag man an die Pension denken, oder in Frühpension davon träumen, womit man die Freizeit verplempern könnte. Alan ist auch 57 und  noch lang nicht in Pension. Er ist auf die Idee gekommen im Überschall auf die Erde zuzusasen, im freien Fall. Gemeinsam mit einem Forschungsteam hat er das auch durchgezogen. Ein Reporter war dabei, es gibt ein kurzes Video, drei Rekorde wurden gebrochen und die Welt wurde informiert. Danach.

 J. Martin Harris Photography/Paragon Space Development Corporation
J. Martin Harris Photography/Paragon Space Development Corporation

Einen gewissen Felix wird das furchtbar wurmen. Weil die Welt gesehen hat, dass es auch ohne viel heißer Luft geht, solch eine Leistung zu bringen, genauer gesagt: sie zu übertreffen. Es braucht kein Marketingunternehmen, das sich ein Zirkuspferd sucht und die Grenzerfahrung als Kampf auf Leben und Tod inszeniert, das die Mondlandung als one small step darstellt.

Die Leistung an sich: top. Keine Frage, der Sprung aus über 40 km Höhe ist kein Lercherlschas. Es liegt mir fern, so ein Bild zu zeichnen. Es lässt sich aber eines zeichen, in dem Marketing keine bedeutende Größe darstellt. In dem es jahrelange Vorbereitungen aber kein Theater gibt. In dem man nichts über das Drama des Helden erfährt, der dem psychischen Druck nicht standhielt. Kein Hochglanzbild, in dem die Weltraumforschung gerade neu erfunden wird.

Nicht einmal die Kapsel war notwendig, erachteten die Entwickler des aktuellen Sprungs. Rein in den Raumanzug, an den Ballon hängen und warten, bis er die passende Höhe erreicht hat, durchschneiden und runtersausen.

Die Welt ist auf das Theater reingefallen und hat sich beeindrucken lassen. Die Inszenierung war wichtiger als die Leistung. Das Image wichtiger als der Dosensaft. Das muss nicht sein. Wusste schon die griechische Göttin des Sieges.

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