Heiße, anonyme Luft

April! April! Reingefallen. Ich. Und noch viele andere, die @AnonAustria auf den Leim gegangen sind. Sie hatten angekündigt die gescannten Mailaccounts einiger Politiker zu veröffentlichen. Mit allem Pi Pa Po. Gut gemacht. Ehrlich. Sogar die Anzahl der Mails hatte man veröffentlicht. Einige Twitteranten haben auf den Datumswechsel auf den 1. April vor den Geräten gewartet. Ein Leak, der sich gewaschen hat, wurde erwartet.

Leider nein

Um 0:00 Uhr war nix. Genau gar nix. Auch nicht 10 Minuten später. Am Morgen danach kam die Auflösung: ein Scherz. WTF?! Mist! Ich war stocksauer!  Wie gern hätt ich es gesehen, wäre der Politik der digitale Spiegel vorgehalten worden. Sieh mal! So fühlt sich das an, wenn eine anonyme Gruppe in deinen intimen Aufzeichnungen herumstochert. Gut, es wäre nicht gänzlich vergleichbar mit der Vorratsdatenspeicherung. Als Symbolik hätte es allemal gereicht und gut gepasst. Ein digitaler Robin Hood halt. Oh ja, ich hätte es genossen.

Bodensatz

Bin ich stolz darauf? Nein. Wie könnt ich? Bin ich sauer, dass ich an der Nase herumgeführt worden bin? Ja. Bin ich. Für einen Scherz war es mir einfach zu wichtig. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Man könnte auch drüber lachen.

Ein wenig gelingt es mir mittlerweile auch schon. Zumindest der Hauch eines Lächelns gelingt mir, wenn ich darüber nachdenke. Was sich allerdings nachhaltig verändert hat: meine Sicht auf @AnonAustria. Nach der missglückten Facebookaktion nun wieder viel Lärm um nichts. Außer einer veröffentlichten Liste von Polizeibeamten und haufenweise großspurigen Ankündigen blieb in meiner Wahrnehmung nicht viel übrig. Da scheinen mir etliche. andere. Initiativen deutlich griffiger. Richtige Menschen, konkrete Ideen und Taten.

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