Ich bin im Bilde. Zu oft. Und vor allem ungewollt.

Auf dem Weg von Wien14 nach Wien1 mit den Öffis. Wer sich dabei beobachtet fühlt irrt nicht. Unzählige digitale Augen sind auf das öffentliche Leben gerichtet. Sie sind selbstverständlich geworden. Zu sehr. Wie ich meine.

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Nebeneffekt oder Absicht?

Nach der 10. hab ich aufgehört zu zählen. Es sind zu viele. Dass die eine oder andere der Sicherheit dienen mag nehm ich gerne zur Kenntnis. Allerdings bleibt es bei der Spekulation. Der Betreiber argumentiert immer mit dem Argument der erhöhten Sicherheit. Wer will da schon dagegen sein? Sicherheit ist doch was Gutes! Schließlich wollen wir doch alle ein wenig behüteter sein. Funk und Fernsehen zeigen täglich wie gefährlich unsere Welt sein soll. Der Effekt ist ein ganz anderer.  Wer sich beobachtet fühlt verhält sich anders als wäre er das nicht. Deutlich angepasster.

In vielen Fällen weiß ich ja nicht mal, wen ich dazu befragen soll. Ich kann erahnen, wer die Betreiber der Kameras sind. In der U-Bahn und am Bahnhof ist es klar. Was aber mit denen, die eher unmotiviert an Häuserfassaden montiert sind? Wer beobachtet mich? Wer zeichnet was  und vor allem wie lange auf? Gesichtserkennung? Sonstige Auswertung? Ich weiß es nicht. Muss ich auch nicht. Ich mein, wie komm ich dazu mir darüber Gedanken zu machen wer mich beobachtet und zu welchem Zweck (Totschlagargument Sicherheit mal ausgenommen).

In der Theorie ist jeder Betreiber einer solchen Überwachungseinrichtung verpflichtet diese Genehmigen zu lassen. Ein guter Ansatz. Nur, soll ich jetzt zur Behörde latschen und mich darüber informieren? Nachforschen wer denn so geil darauf ist alles im Auge zu haben? Selbst wenn. Die oben fotografierten Überwachungseinrichtungen sind die, denen ich in einem Zeitraum von 30 (!) Minuten über den Weg gelaufen bin. Was ist mit den restlichen Stunden im öffentlichen Raum?

Ich halte es für sinnvoll Kameras eindeutig identifizierbar zu machen. Eine gut einsichtige Kennung, die es mir ermöglicht festzustellen, wer der Betreiber einer Kamera ist. Ich habe ein Recht darauf  zu erfahren, wer mich als potentielle Gefahr sieht. Und: nein, ich will mich nicht daran gewöhnen. Nochwas: Ob ich etwas zu verbergen hab, geht auch nur mich etwas an 😉

Wann auch immer es war, ich hab den Zeitpunkt verpasst als aus der Unschuldsvermutung eine Schuldvermutung gemacht wurde. Still und heimlich.

3 Gedanken zu „Ich bin im Bilde. Zu oft. Und vor allem ungewollt.“

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