TV. Film. Spannungsbogen. Crescendo zum Finale. Erlösung. Wohlgefallen. Abspa… nein. Kein Abspann. Sondern eine laut plärrende Ankündigung des nächsten Kinoklassikers. Der nun endlich in der Free-TV-Premiere zu sehen ist! Natürlich im ORF. Wooohooo!
Doch genau das will ich in diesem Moment nicht sehen und schon gar nicht hören. Ein Film braucht Abspann. Das gehört dazu. Aus mehrerlei Gründen: Zunächst aus Gewohnheit. Ja, Gewohnheitstier. Ich.
Auslaufzone
Das Finale eines Filmes ist zumeist emotional aufwühlend. Zumindest ist das der Grund, warum ich Unterhaltungsfilme konsumiere. Ich will etwas ‘erleben’. Diese Gefühlswelt einfach zu kappen ist unangenehm. Sie ist eine musikalisch und optisch reduzierte Auslaufzone. Für’s Gehirn. Dem traurigen, witzigen, spannenden,… (whatever) Zelluloidwerk Platz für den Nachhall zu geben. Ein Ort der friedlichen Besinnung im gedrängten TV-Programm.
Würdigung
Nämlich derer, die das gerade gesehene erarbeitet haben. Wenn mir der Film gefallen hat, dann will ich gern wissen, wer geschnitten, musiziert, gespielt, gefilmt hat. Regisseur alleine machen selten Filme. Die Alternative ist der Griff auf die Imdb. Den könnt ich mir damit sparen. In Schneckentempo schwarz auf weiß. Aber nein … Genauso unverständlich sind mir die “Ah-der-Film-ist-aus-ich-muss-hier-raus”-Aufhüpfer im Kino, sobald der letzte Held über den Jordan oder die glückliche Braut über die Schwelle geht. Das soll aber ein anderes Thema sein.
Verbesserung in Sicht
Doch das alles ist Schnee von gestern. Es gibt im TV keinen Abspann mehr. Eines wird sich 2012 allerdings ändern: Der Lautstärkeunterschied zwischen Werbung und Nicht-Werbung wird ausgeglichen. Ehre, wem Ehre gebührt. Danke an Gröbchen, der mich mit seinem Blogpost darauf aufmerksam gemacht hat.
Noch erfreulicher: ARD und ZDF werden hierbei mitziehen. Dass sich private Fernsehsender davon nicht beeindrucken lassen würden war zu erwarten. Stört aber nicht weiter. Ich seh sie ohnehin nicht mehr.