Keine Heimat revisited

Gesellschaft wiederholt sich und damit wird zwangsweise gesellschaftskritische Popmusik immer wieder aktuell. Wie sehr das zutreffen kann, darüber war ich beim Lied Keine Heimat von Herbert Grönemeyer überrascht. Die Nummer wurde 1988  veröffentlicht ist aber heute so aktuell wie nie. Grönemeyer beklagt den Werteverfall der Gesellschaft in der er eben keine Heimat mehr findet.

Natürlich kommt jetzt der Einwand, dass Grönemeyer moralsauer ist, das stimmt, allerdings nur zum Teil: als er noch ohne Orchester und Pomp auskam, hat er auch noch wirklich gute, weil treffende, auf dem Boden der Realität geschriebene Text geschrieben. Na was red ich, solang mich GEMA und AKM  noch nicht zur Kasse bitten binde ich noch schnell Video und Text ein und du kannst die Aktualität des Textes selber beurteilen, oder einfach nur gute Musik hören 🙂

Gesichter sehen verbittert aus
Kein Lachen, kein ähnlicher Laut
Die Mienen gefroren

Vom Ehrgeiz getrieben, schmal der Mund
Züge verhärmt, ungesund
Traurig uniform

Zähne knirschen durch die Luft
Irgendwer um Hilfe ruft, das Gehör ausgehängt
Der Schere im Kopf den Schneid geschenkt

Die Seele verhökert, alles sinnentleert
Keine innere Heimat
Keine Heimat mehr

Banker schichten schweißgebadet Geld
Freiheit die nichts mehr zählt
Dem falschen Traum vertraut

Scheine bewacht, Herzinfarkt
Auf Körpern übernachtet und versagt, ausgelaugt
Blick zum Boden, kein Kontakt

Die Schwächsten abgehakt
Mit sich selbst unversöhnt
Sich um Asyl gebeten, abgelehnt

Überreiztes Geschrei nach neuer Moral
Jagd nach Sensationen, jeder Preis wird bezahlt
Jeder gegen jeden, Hauptsache es knallt

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=eRjnjM-yfi4[/youtube]

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