Lotti Karotti verglichen mit Nino Delfino

Brettspiel für Kinder gesucht. Fokus: ab 3 Jahren. Da gibt’s nicht viele, die wirklich(!) etwas taugen. 2 davon haben Mausezahn, Göttergattin und ich unter die Lupe genommen. Im Praxistest. Warum 2? Weil sich die beiden hier vorgestellten Lotti Karotti und Nino Delfino so sehr ähneln, dass ein Vergleich sich aufdrängt. Denn zu kaufen lohnt sich nur eines der beiden.

Lotti Karotti

Lotti Karotti
I muass auffi!

Bei Lotti Karotti geht es darum den Hasenberg möglichst schnell mit seiner Spielfigur zu erklimmen. Wie weit in einem Spielzug gehoppelt werden darf wird per Kartenstapel festgestellt. So weit, so einfach.

Die Action-Karte bringt gehörig Spaß ins Spiel. Wird eine Karotte gezogen muss diese gedreht werden. Am Gipfel des Hasenberges thront eine riesige Karotte. Dreht man an dieser, so verwandelt sich ein Feld auf dem Weg zum Gipfel zum Loch. *CLICK*. Und der Hase, der im ‘Idealfall’ darauf stand, verschwindet. Zurück an den Start. Mensch ärgere dich nicht für die Kleinsten.

Einfaches Spielprinzip. Gut umgesetzt. Wertige Teile. Kann von Kinderhand aufgebaut werden. Die ‘Zufälligkeit’ durchschaut ein Vorschulkind auch nicht. Der Nervenkitzel, ob der eigene Hase in ein Loch fällt oder nicht, hält nach stundenlangem Verfolgungshüpfen immer noch an.

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Lotti Karotti Spielkarte
Nervenkitzel
Spielaufbau
Spielaufbau

Nino Delfino

knapp daneben
knapp daneben

Gleiches Prinzip wie beim Karottenkollegen: Möglichst schnell Wasserbälle ins Schwimmbad bringen. Auf dem Rücken von Robben. Damit das nicht zur Langweilernummer mutiert kommt Nino Delfino ins Spiel. Der mag diese (magnetischen) Wasserbälle haben. Zieht ein Mitspieler eine Karte mit einem Delfin-Symbol, darf er den Hebel ziehen. Nino schnellt nach dem Zufallsprinzip nach vor und angelt nach einem Ball. Steht auf dem entsprechenden Feld eine Robbe -richtig- schnappt sich Nino den Ball und für die Robbe geht’s zurück an den Start. Bekannt? Eben …

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Spielaufbau
Spielaufbau
bloss nicht!
bloss nicht!
Konstuktion mit Schwächen
Konstuktion mit Schwächen

Alles Gleich…

Wie gesagt, das Prinzip ist bei beiden Spielen ident. Karte ziehen. Weiterspringen. Ob Gipfelsturm oder Ball im Wasserbecken abliefern. Per Zufall tut sich ein Loch auf oder schnappt ein Delfin zu.

Was sie noch gemeinsam haben: Der Auslösemechanismus (Riesenkarotte, Delfin) macht den Kleinen riesigen Spaß. Die Ungewissheit, ob man seinem Ziel näher kommt oder aus der Kurve fliegt, macht Spaß. Riesigen Spaß! Die Frustration hält sich in kindlichen Grenzen. Platzsturm oder Spielabbruch hatten wir noch nie.

… und doch ein eindeutiger Verlierer

Nino Delfino hat ein paar Probleme in der Verarbeitung. Die Hüpffelder für die Robben müssen genau getroffen werden. Ansonsten fährt der Delfin (und sein Magnet) ins Leere. Mühsam.

Der Delfin selbst passt nicht in die Schachtel, wenn er am Gestänge montiert ist. Also muss er nach jedem Spiel runter. Leider ist die Montage für Kinder nicht machbar. Zu fizzelig. Außerdem springt die gesamte Vorrichtung gern aus dem Spielbrett. Diese Nachteile machen Nino Delfino zum Verlierer in diesem Vergleich. Das und die Tatsache, dass Lotti Karotti deutlich intuitiver im Verständnis und schneller im Spielablauf ist. Vor allem aber: es macht Mausezahn und uns alten einfach mehr Spaß!

Zielgruppe beider Spiele sind Kinder ab 4. Mit 2 – 4 Teilnehmern. Hersteller beider ist Ravensburger. Nachdem sich die beiden so sehr ähneln, frage ich mich doch ernsthaft, wozu man das zweite ‘entwickelt’ hat. So richtig billig sind sie ja nicht. Ein Schelm, wer Böses denkt.

Fazit

Hätten Mausezahn und ich nochmal die Wahl, sie würde wohl auf Lotti Karotti fallen. Eindeutig.

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