Die Stimmen von Marrakesch. Von Elias Canetti.

Wieder steh ich vor dem Bücherregal und ziehe das selbe Buch heraus: Das senffarbene Hardcover “Die Stimmen von Marrakesch” von Elias Canetti. Keinem anderen Autor ist es bisher gelungen mich öfter als ein mal an sein Werk zu fesseln. Ihm gelang das bereits zum dritten mal. Ein wahrlich faszinierendes Buch.

Die Stimmen von Marrakesch, Elias CanettiCanetti besucht in den 1950er Jahren die arabische Stadt Marrakesch. Als er wieder nach London zurückkehrt hält er seine Eindrücke fest. In kurzen, eindrücklichen Episoden über die Stadt, die ihn so beeindruckte. Seine Menschen, seine Riten und ungeschriebene Gesetze. Seine Märkte, Gerüche, den Tod und die Lust. Es ist eine äußerst intime Beziehung, die er zu Marrakesch unterhält. Als Leser bin ich jedes mal in den Bann gezogen, ich inhaliere die Gerüche, erlebe sein Staunen und Neugier jedes mal wieder. Keine Ahnung, wie es Canetti gelingt so stark und eindrucksvoll zu schreiben. Andere Werke von ihm hingegen erreichen mich kaum.

Es ist würzig in den Suks, es ist kühl und farbig. Der Geruch, der immer angenhm ist, ändert sich allmählich, je nach der Natur der Waren

“Die Stimmen von Marrakesch” ist eine vielfältige Liebeserklärung, die ohne jegliche Romantik auskomment. Ein tiefer Blick in die Seele einer arabischen Stadt. Irgendwie 1001 Nacht meets Casablanca und dann auch wieder gar nicht. Was soll ich sagen: ich freu mich schon auf die vierte Reise.

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