Phänomen Facebook. Ja, ist es tatsächlich ein Phänomen, das Millionen von Usern in seinen Bann zieht. Grund genug, sich das Ganze genauer anzusehen. Was denn da hinter diesem blauen F wirklich steckt. Interesse groß, Zeitkontingent klein. Trifft sich gut, dass Jakob Steinschaden den Fragen auf den Grund ging, die mir schon lange unter den Nägeln brannten:
- Wie finanziert sich Facebook?
- Was macht Facebook mit den Daten, die ich als Benutzer zur Verfügung stelle?
- Warum tut sich das Unternehmen aus Palo Alto so schwer damit Privatsphären-Einstellungen User-freundlich zu gestalten?
- Gibt es Alternativen?
- Wer lenkt die Geschicke bei Facebook?
All diese sehr interessanten Fragen hat Jakob Steinschaden beantwortet. So weit dies möglich ist. Viele Informationen wurden auch ihm und der Allgemeinheit vorenthalten . Aber er war vor Ort. Hat mit sehr vielen Insidern und Branchenkennern gesprochen. Facebook-HQ besucht. Informationen aus erster Hand quasi. Sehr authentisch.
Österreichisch
Was mich ständig zum Weiterlesen animiert hat ist der Umstand, dass das Buch einen starken Österreichbezug hat. Die Branche wird sehr gut ausgeleuchtet. Steinschaden vermittelt den Eindruck, gute Kontakte und auch einen handfesten Einblick in die ‘Szene’ zu haben. Seine Einschätzungen halte ich für fundiert.
Langeweile kommt nie auf. Vom Grundlagen- und Überblickswissen bishin zu detailierten (und vor allem aktuellen) Zahlen findet sich sehr viel nützliche Information in dem Werk. Literaturverweise sind in Hülle und Fülle vorhanden.
Sprache
Nie wird der Autor überheblich. Stets bemüht den Durchschnittsuser nicht mit Fachsimpelei zu beeindrucken sondern mit solide formulierter Information eine Hilfestellung zu leisten. Nie langweilig. Stets flotten Schrittes vorwärts. Thematisch gut aufgebaut. Roter Faden stets vorhanden. Sogar die Erklärung verschiedener Passagen der Facebook-Nutzungsbedingungen verkommen nicht zur Fadesse sondern machen Lust auf das kritisches Hinterfragen.
Der Autor
Steinschaden hat eine Meinung zur Nutzung von Facebook. Er lässt immerwieder durchblicken, dass er eine solche hat. Doch nie wird Facebook als der Böse Bube hingestellt oder mit verklärtem Blick lobgehudelt. Objektivität als Gebot. Vielmehr gibt er in einem Kapitel spezielle Anleitung, wie man sich als User datenschutzrechtlich besser vor potentiellen Übergriffen schützen kann.
Jakob Steinschaden ist Journalist beim Kurier und Futurezone-Redakteur. Via Twitter kann er als @jakkse gefollowed werden. Kann ich empfehlen.
Einen Vorgeschmack könnt ihr euch auf www.phaenomenfacebook.com holen. Diese Plattform verwendet er als aktuellen, verlängerten Arm seines Buches. Ein Glossar rundet das Werk ab.
Fazit
Go. Get it!
Meta
| Verleger | http://www.ueberreuter.at/ |
| Erscheinungsjahr | 2010 |
| Umfang/Format | 200 S. ; 14,3 x 21,5 cm |
| Gesamttitel | Phänomen Facebook Wie eine Webseite unser Leben auf den Kopf stellt |
| ISBN | 978-3-8000-7488-4 |
Ehrlich gesagt hat mich Facebook auch in seine Bahn gezogen, wie du das gesagt hast. Das stört mich auch sehr, finde aber keinen Ausweg mehr, weil man sich doch nicht mehr abmelden kann, zumindest nicht so, dass alle meine Daten gelöscht werden. Am Anfang hat mir Facebook auch viel Spaß gemacht, besonders die Spiele, hab viele Paysafecards für meine Items eingesetzt, aber jetzt ist damit Schluss, jetzt mag ich nicht mehr. Der Artikel ist sehr hilfreich, hab viele Sachen erfahren, die ich ehrlich gesagt bis jetzt nicht gewusst hab. Danke dir! LG Katja