Der Plan
Gemeinsame Wanderung bei den Tormäuern. Die Vegetation gibt den Blick auf ein Bergmassiv frei. „Da würd ich gern rauf“, kommt mir ein Gedanke über die Lippen. Christian nimmt die Vorlage begeistert auf „Ja! Der fehlt mir auch noch. Das machma“. Im Nachsatz „Aber da muss man klettern“. „A geh, des geht scho“, antworte ich euphorisiert. Mit dieser Idee im Gepäck geht es weiter zum Hochbärneck.
Am Tag danch strahlt mich ein neues Hintergrundbild vom Bildschirm aus an. Ein Mahnmal, das Versprechen einzulösen. Eine Herausforderung, ein Ötscherprofil. Es dauert nicht lange und Christian ergreift die Gelegenheit. Weil das Wetter passt und das Wetter da oben wichtig ist. Der Terminkalender ist ohnehin vollgerammelt und erlaubt nicht viel. Also. Der Termin steht. Wir gehen da rauf.
Die Angst
In der Vorbereitung lese ich Berichte über den sogenannten Rauhen Kamm. „Klettern“, „Seil“, „Grat“ .. mir wird schwummrig. Kopfkino running wild. Ich google nach Videos. Steighilfen, Klettern, Abhänge, ausgesetzte Pfade. Das furchteinflössendste Video schicke ich Christian. Seine Antwort „Oh, du hast es also gefunden„. Alter Schwede … was hab ich mir da vorgenommen?
Christian’s Devise „Umdrehen geht immer“ hilft mir in der Selbstberuhigung. Was soll dann schon schiefgehen? (Spoiler: irgendwann auf dem Grat gibt’s den Punkt, wo umdrehen die noch viel oaschigere Variante als weitergehen ist und damit ausfällt)
Der Kamm
Das Wetter ist großartig, wir fahren früh los, sind früh am Einstieg und bezwingen das Abenteuer Ötscher. Ich hab meine Angst unter Kontrolle gebracht. Immer wieder Pausen eingelegt, um Puls und Höhenangst in Bodennähe zu drücken. Wir haben Hochs und Tiefs erklommen und durchgemacht und sind schlussendlich freudentrunken am Gipfel angekommen. Es war eine großartige Erfahrung. Einprägsam und einzigartig.
Die einzige zu klärende Frage: wann tut sich endlich das nächste Zeitfenster für den Rauhen Kamm auf?