#rettungskette und warum.

Morgen Demo. Der überparteiliche Protest läuft unter dem Titel “Hypo Protest: Warum wollt ihr keinen U-Ausschuss?“. Die Antwort auf die rhetorische Frage glaube ich ohnehin zu kennen. Das und die Nonchalance, mit der die Regierungsparteien über das Hypo-Debakel hinweggehen möchten, macht mich rasend vor Wut. Die Teilnahme an der Demo wird meine Ohnmachtsgefühle etwas lindern. Hoffe ich.

Es ist wirklich schwer mich aus dem Boot zu holen: Ich bin der, der sich von Erklärungen und Durchhalteparolen beeindrucken lässt. Ich bin ein an-einem-Strang-Zieher, ein den-Gürtel-enger-Schnaller und gerne auch einen jetzt-warm-Anzieher. Wenn es die Gruppe fordert, dann auch mal ein Zähne-Zusammenbeisser. Wenn jemand einen Plan hat, den er mir in drei Sätzen schlüssig erklären kann, dann trag ich den mit.

Perspektiv- und “alternativlos”

Klar kann man Fehler machen, das Recht gesteh ich auch Regierungsparteien zu. Ja, sogar vorsätzliche Fehler sind in einem System nicht zu vermeiden, ein gewisser Schwund an Ehrlichkeit ist tolierierbar, soviel Realitätssinn muss ich da schon walten lassen. Womit ich aber nicht kann: mich systematisch verarschen zu lassen und drauf kommen, das ausser diesem Verarschen sonst nichts mehr weiter geht. Genau das passiert nun schon viel zu lange. Die regierenden Parteien SPÖ und ÖVP halten mich für vollkommen verblödetes Stimmvieh. Mutlos und planlos geht es nur mehr ums Bedienen am System. Nicht an der Zukunft wird gebaut, sondern am Beibehalten des Status Quo. Daran kann ich nicht mehr glauben. Ich hab eine Tochter, der ich mich einmal erklären muss.

Hypo

Ich weiß im Detail nicht viel darüber. Allerorts wird diskutiert, darüber was wo und wie falsch gelaufen sei. Wer wieviel und wem zu bezahlen habe. Die Schwankungsbreite geht von 4 bis zu 19 Milliarden Euro. Die Aufsicht habe versagt, Haftungen hätten nicht übernommen werden dürfen, einer erzählt von einem Verhandlungsmarathonerfolg, die anderen schimpfen über schwachsinnige Entscheidungen, von Bereicherungen und und und. Ich geb unumwunden zu: ich hab keine Ahnung davon, was richtig war und was nicht. Ich gehe davon aus, dass dies auch für viele selbsternannte Experten zutrifft. In der herrschenden Hysterie wollen gar viele Lösungen parat haben.

19 Milliarden ist der maximal zu erwartende Schaden, der dem Steuerzahler auf’s Aug gedrückt werden soll. Jemand hat diesen Schaden verursacht. Dafür muss jemand gerade stehen, dafür muss jemand die Verantwortung übernehmen, dabei müssen Erkenntnisse für den Gesetzgeber rausschauen, damit so etwas nicht wieder passieren kann und darf. Wer das verbrochen hat, darf nicht ungeschoren davon kommen. Darum geh ich morgen auf die Strasse.

2 Gedanken zu „#rettungskette und warum.“

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