Shitstorm: Amazon beutet angeblich Menschen aus und was das mit mir zu tun haben soll

Eine ARD-Doku ließ mich aufhorchen. Sie beleuchtet die Methoden des Onlinehändlers Amazon, mit denen er die Arbeitsspitzen des Weihnachtsgeschäftes abdeckt. Welche Verantwortung trägt man als Kunde dabei? Ich hab eine Nacht drüber geschlafen und meine Antwort gefunden. 

Arbeitskräfte

Die ARD-Sendung dokumentiert, dass Arbeitskräfte aus ganz Europa zusammengekarrt werden. Gearbeitet wird unter Bedingungen, die wenig mit Menschenwürde  zu tun haben: Bezahlung weit unter den Versprechungen, Kontrolle von Taschen und Schlafzimmern. Stets überwacht von zwielichtigen, glatzköpfigen Aufpassern.  Arbeiter, die ihre Rechte einfordern, werden eingeschüchtert und auf die Straße gesetzt. Der Handelsriese macht also Riesengewinne auf dem Rücken ausgebeuteter Menschen. So der Bericht.

Amazon und seine beauftragten Partnerbetriebe wollten weder Drehgenehmigungen ausstellen noch sich zu den Vorwürfen äußern.  Auf mich macht die Doku einen glaubhaften Eindruck. Auf eine öffentliche Reaktion warte ich vergeblich.

Steuerschonende Konstruktion

Amazon fällt mir damit nicht zum ersten mal negativ auf: Schon vor ein paar Wochen las ich über ein spezielle Konstruktionen, die es dem Handelsriesen erlaubt, das Europageschäft weitgehend steuerschonend (also schonend für das Unternehmen) zu konstruieren.  Auf legalem Weg; die Möglichkeit wird von nationalen Steuergesetzen ermöglicht.  (Gänzlich unumstritten sind diese Methoden allerdings nicht). Moralisch finde ich es verwerflich. Ich hab mich damals schon geärgert.

Was tun?

Doch was tun? Ein wenig im Netz am Shitstorm mitbasteln? ‘Buuhuu! Böses Amazon!’ etwa? Das sitzen die aus. Aber weiter machen, als ob nichts wäre, geht für mich auch nicht mehr.

Ich bin seit 2002 Amazon-Kunde. Hab meine Einkäufe oft ‘im Internet’ getätigt. Darauf werde ich nicht ganz verzichten. Allerdings auf Amazon. Meistens kaufte ich Bücher, das hab ich in letzter Zeit ohnehin bei meinem lokalen Buchtandler abgewickelt. Musik geht online und für alles andere finde ich auch Ersatzhändler. In den letzten 10 Jahren hab ich sehr viel bei Amazon ausgegeben. Ich war auch immer zufrieden. Jetzt nicht mehr. Ich hab mein Konto aufgelöst.

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte um sofortige Stornierung meines Benutzerkontos.
Weiters bitte ich um Löschung sämtlicher benutzerbezogenen Daten bezüglich meiner Person.

Setzen Sie mich in Kenntnis, sobald dies erledigt ist.

Mit freundlichem Gruß

Bild: (c) JipStick

4 Gedanken zu „Shitstorm: Amazon beutet angeblich Menschen aus und was das mit mir zu tun haben soll“

  1. hey!
    lange überfällig, möchte ich mein amazon-konto nun auch endgültig auflösen.
    an welche adresse hast du diese nachricht denn geschickt, und hat es geklappt?
    lieben dank **
    larissa

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.