Kartenmaterial zu erstellen und vor allem aktuell zu halten ist eine teure Angelegenheit. Es gibt daher nur eine handvoll Kartenhersteller, die diese Kosten durch Einnahmen aus dem Verkauf von Navigeräten stemmen. Vielleicht auch recht gut davon leben. Bis jetzt…
Einer für alle. Alle für eine.
Es gibt nun seit einigen Jahren ein Projekt, das den kommerziellen Kartenherstellern das Leben zusehends schwer macht: die Openstreetmap. Salopp formuliert handelt es sich dabei um die Kartensammlung des Wikipedia. Die Idee: viele kleine User tragen viele kleine Informationen zusammen und lassen damit eine große Karte entstehen. Dies unter einer Lizenz, die es erlaubt die erstelle Karte weiter zu verwenden. Oberstes Ziel: eine freie Weltkarte.
Die Bearbeitung passiert praktischerweise im Browser. Es kann also jeder mitmachen, der seine Umwelt wahr nimmt.
Das Unternehmen Skobbler hat das Kartenmaterial für seine Zwecke aufbereitet und eine Navigationssoftware drauf gesetzt. Danach noch die mobile App GPS Navigation 2 für iPhone/iPad und Android entwickelt, die das Kartenmaterial von Openstreetmap verwendet. Damit lässt sich für lau navigieren. Sogar recht gut.
Vorteile
Diese Lösung ist im Vergleich zu “ausgewachsenen” Navigationsgeräten deutlich günstiger. Software und Europakarte (gesamt) gibt es um gerade mal € 6. Wer mit Österreich zufrieden ist, kommt sogar mit € 4 durch.
Dabei ist die Leistungsfähigkeit wirklich gut. Navigation, Sprachnavigation, Umkreissuche, Blitzerwarnung, Geschwindigkeitsbegrenzung. Alles da. Speziell der Offline-Modus ist sehr brauchbar und unterscheidet die Lösung vom Mitbewerb. Auf einem iPhone4 läuft das sehr flüssig und akkurat.
Hands on
Auch wenn das Kartenmaterial sehr gut ist, es ist noch nicht perfekt. Bei proprietärem Kartenmaterial gibt’s nur die Möglichkeit den Fehler zu melden und zu hoffen, dass er auch behoben wird. Openstreetmap funktioniert anders: Du findest einen Fehler? Markiere und(!) behebe ihn. Oder halt einfach nur melden. Es wird sich ein User finden, der den Fehler für dich behebt. Updates gibt es alle paar Wochen.
Ich bin überzeugt davon, dass das Projekt Openstreetmap ein sehr erfolgreiches und zielführendes ist. Mitmachen und verbessern. Das Ergebnis sind (Spezial)karten, die jeder für sich verwenden kann. Gratis. Na, Anreiz genug?