Stronach, who dafuuuuuu?

Stronach poltert wieder. Bizarrer als je zuvor. Diesmal wieder in der ZIB2. Einerseits erheiternd, andererseits beängstigend. Kann es sein, dass es der Prototyp der Selbstherrlichkeit es tatsächlich zu politischen Höhenflügen bringen könnte? Die Zeichen für ihn stehen gut.

Ich ärgere mich darüber, dass der greise Millionär es zu einer solchen Medienpräsenz bringt. Es reicht anscheinend (wird zu beweisen sein) in windigen Parteizentralen mit großen Scheinen zu wacheln und einen Parlamentsklub auf wackelige Beine zu stellen. Schon jagt ein Interview das nächste. Dauergast in der ZIB2. Top Gesprächsthema am Wirtshaustisch und den Zeitungsredaktionen dieses Landes. Und das bei einem prognostizierten Wahlerfolg von 4 % . Vergleichbar mit einer in Auflösung begriffenen FPK. (das politische Irrlicht mit den orangen Buttons) So what?

In den Augen des Neopolitikers funktionieren Medien ebenso hierarchisch wie seine Konzernwelt. Das mag sein. Mit dem Unterschied, dass diese Medien halt nicht seine(!) Konzerne sind. Doch das scheint keine Irritation bei Stronach auszulösen. Er will trotzdem seine Botschaften vorlesen und kümmert sich einen feuchten Kehricht um die lästigen Fragen der  Journalisten. Werden diese gar zu penetrant, knallt er ihnen seine Ablehnung vor den Latz (“Von der Wirtschaft verstehst du nichts”). Sein  Verständnis der Rolle der Medien darf als bizarr bezeichnet werden. In seiner Welt sind sie nichts als ein Werkzeug, das seinem vermeintlichen Herren zu gehorchen hat.

Das könnte mir noch alles herzlich egal sein. Wäre da nicht die breite Akzeptanz an den Stammtischen und Kaffeekränzchen dieses Landes. Wo auch immer ich meine neugierige Nase reinstecke, höre ich, dass er ja “super” sei, weil er sich “was sagen traut”. Er soll “denen da oben” den Allerwertesten versohlen. Sinngemäß. Und warum? Weil er schon bewiesen habe, dass er es “drauf hat”. Weil umsonst ist er nicht erfolgreich. Also scheint  zu gelten: Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, muss auch auf politischer Ebene ein Held sein. Fehlende Manieren werden  als Robin Hood-Syndrom uminterpretiert.  Wer zahlt schafft an, wird also auch zur politischen Maxime?

Was mir wirklich Angst macht ist die Tatsache, dass da weit und breit kein politisches Kaliber zu sehen ist, das es mit ihm aufnehmen kann. Einzig mit Lumpenzügen (und für solch einen halte ich die Anschwärzung zu den Gegengeschäften) glaubt der politische Mitbewerber sich gegen ihn wehren zu können. Scheindiskussionen  um einen Klubstatus werden geführt um das Unvermeidbare  zu vermeiden: den Erfolg des reichen Onkels, der gar so vielen Wählern aus der politverdrossenen Seele spricht.

Schon lange war Karl Kraus nicht mehr so treffend: Wenn die Sonne der (politischen) Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten. Und jetzt wünsch ich mir, dass das mein letztes Blogpost zu Hr. Stronach war.

2 Gedanken zu „Stronach, who dafuuuuuu?“

  1. Haha und ich komm erst jetzt drauf, dass wir am gleichen Tag übers gleiche Thema gebloggt haben?!
    Wobei ich ja eigentlich über den Messias in Zorn im Breitbild 2 geschrieben habe (http://www.newsgrape.com/a/NPpWsO9UR4p6OggChhtEw/was-dem-messias-wirklich-passierte/)

    Aber nichts desto trotz macht auch mir der Herr Stronach Angst. Gerade, dass er mir nicht in meinen Träumen erscheint. Aber so falsch seine Einstellungen sein mögen wenigstens nimmt er den Herren in Blau ein paar Stimmen weg…. Man muss ja überall etwas positives suchen….

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