The Endless River. Ein Nachruf.

Ein Nekrolog ist wortwörtlich eine Rede für eine Leiche, also ein Nachruf. Viktor ist Nekrologe, er erstellt Nachrufe schon bevor die zu lobende Person ins Gras gebissen hat. Auf Vorrat. Es sei erwähnt, dass Viktor eine Romanfigur ist, er entstammt einer Geschichte, die ich für äußerst lesenswert halte. Was Viktor mit Pink Floyd zu tun hat? Will ich aufklären:

Vorige Woche erschien das Album “The Endless River“. Nach eigenen Angaben ihr letztes. Wie es zum Album kam hab ich hier beschrieben.

Die Erwartung war nicht sonderlich hoch und sie wurde nicht übertroffen. Das Album nimmt einen spährisch hörenswerten Anlauf, schafft einen kratzigen Höhenflug (Sum!) verliert sich dann aber in musikalischer Bedeutungslosigkeit. Erst am Ende erregt der Gesang von Gilmour wieder Aufmerksamkeit. Auch nach dem zehnten Durchlauf kann ich im Album keine Seele entdecken, es bleibt unverbindlich. Auch im Abgang.

“I never said I was frightened of dying.” – the great gig in the sky, pink flod

Was mich wieder zu Viktor fürt: The Endless River ist ein musikalischer Nekrolog auf Pink Floyd, geschrieben und ausgeführt von der Band selbst. Besser gesagt von dem, was von ihr übrig geblieben ist und damit meine ich nicht nur die Bandmitglieder. Auch der Drive, die Verve sind auf dem langen Weg verloren gegangen. Ich vermute die baldige formelle Auflösung, logisch wäre sie.

Was mit einem psychedelischen Experiment in Londoner Clubs in den 60ern begann, geht mit einem blutleerem The Endless River zu Ende. Amen.

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