Via Sacra: der Prolog

Historischer Korrektheit ist es geschuldet, dass wir Mariazell von der Paulanerkirche aus ins Visier nehmen.  Dort stehen wir uns auch zum ersten Mal Auge in Auge gegenüber. Als Übersprungshandlung drängt sich der Besuch der Heiligen Messe auf. Auch das verstört uns so sehr, dass wir uns zur nächsten Übersprungshandlung hinreißen lassen: wir gehen los.

Das Eis ist noch nicht gebrochen, aber die Zeichen stehen (entgegen dem Realwetter) nicht auf Sturm. Nervosität wird gekonnt weggeblödelt, wär doch gelacht.

Also durch Wieden via Wienerberg auf nach Liesing. So viel gibt’s dazu nicht zu sagen, weil landschaftlich unaufregend, nein, eigentlich grauslich schiach. Wir durchqueren halt auch nicht die schönsten Stadtteile. Sie verkommen aber zur Nebensache, weil das Plaudern überhand nimmt.

Endlich wird es grüner, wir erwandern die Goldene Wandernadel von Alt Erlaa, erirren uns den ersten Umweg in Liesing und verweigern gruppendynamisch den Chinesen als Mittagsrast. Wir waren naiv genug zu glauben, dass es auf dem Weg nach Heiligenkreuz “scho irgendwo an Wirtn” geben wird. Tut es ja auch, nur eben nicht auf der Strecke.

Wir lassen magenknurrend den 23. Hieb hinter uns und (nein, nichts und: von jetzt an gilt: alle weiteren Irrwege bleiben unter dem Deckmantel des Schweigens)  nehmen die erste Steigung in Angriff:  die Perchtoldsdorfer Heide. Blick zurück auf Wien: baba.

In der Franz Ferdinand Hütte die ersten Verschleißerscheinungen, die mit Bier allerdings überdeckt werden. Die etwas angemüdeten Beine tragen uns über Sittendorf nach Heiligenkreuz. Uff. Dort schmeckt das Bier nach Erleichterung, ob der gebrachtenLeistung und der geglückten Generalprobe. A klasse Partie, mit der ich mitgehen darf. Jetzt heim und Knochen aufwärmen.

Impressionen

Fazit zur Etappe:

Nicht die schönste der insgesamt 5 Etappen. Ach, was sag ich: wirklich schiach, sich bei grauem, kaltem Wetter aus der Stadt rauszuwuzeln. Ab der Perchtoldsdorfer Heide recht gefällig, körperlich ungewohnt anstrengend, weil mit 33km die längste Etappe.

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