Vincent will meer. Eine Kritik.

Vincent will meer. Mehr aus seinem Leben machen und vor allem die Asche seiner Mutter ans Meer bringen. Weil das ihr größter Wunsch war und Vincents  Vater den nicht erfüllen konnte oder wollte. Eigentlich wollte, weil Mutter hätte sich ja bestimt nicht zu tode gesoffen, wenn er -Vincent- nicht wäre. Also irgendwie ist halt Vincent an allem Familienunglück schuld. Er und seine Krankheit, wirft ihm zumindest sein Vater vor. Tourette übrigens. Darum schiebt der väterliche Berufspolitiker ihn auch in eine Klinik ab. Ja, ich weiß, das klingt jetzt alles sehr klischeehaft und billig gestrickt. Und ja, ist es auch, bleibt es im Verlauf des Filmes aber nicht.

[dropshadowbox align=”none” effect=”lifted-both” width=”90%” height=”” background_color=”#ffffff” border_width=”1″ border_color=”#dddddd” rounded_corners=”false” ]tl;dr – sehenswerter Film mit starken Stärken (Fitz und Herfurth) und schwachen Schwächen; kein Kitsch, schöne Annäherung an den Umgang mit Krankheiten.[/dropshadowbox]

Plot

Vincent will mehr Filmplakat

Vincent will meer ist ein deutsches Roadmovie. Wer jetzt an “Knockin’ on heaven’s door” denkt, der liegt nicht ganz falsch. Vincent ist unglücklich mit seinem Aufenthalt in der Klinik und so lässt er sich von Marie zu einer Flucht (zum Meer) überrumpeln. Startschuss für eine unrhythmische Reise, die für sämtliche Protagonisten des Filmes einen Wendepunkt in ihren Leben markieren soll.

Sehen wollte ich den Film des Themas Tourette wegen. Bemerkenswert ist, wie gekonnt Florian David Fitz (der übrigens auch das Drehbuch schrieb) die Erkankung mimt. Tatsächlich bemerkenswert. Auch die an Magersucht leidende Marie (Karoline Herfurth) spielt absolut glaubwürdig. Es ist auch die nicht ganz einfache Beziehung der beiden zueinander, die der Geschichte Würze und Spannung verleiht.

Kritik

Was man den Machern unbedingt zugute halten muss: kein Kitsch und keine verklärte Romantik. Dankenswerterweise kommt es auch zu keinen Wundeheilungen nach dem Motto: Wir müssen nur ganz dolle Freunde sein und fest daran glauben, dann kann mit der Macht der Liebe jede Krankheit geheilt werden. Nein, darauf verzichtete man wohl bewusst. Ganz im Gegenteil, ein klassisches Happy End gibt es nicht. Also nicht ganz.

Das war’s auch schon mit Positivem. Vater und Klinikleiterin, die den flüchtenden hinterhereilen, sind etwas vorhersehbare Figuren. Klar, sie nähern sich im Laufe des Films an schaffen es aber nicht in die Kiste. Was eigentlich wieder gut ist.

Fazit

Alles in Allem bin ich froh ihn -wegen Fitz und Herfurth- gesehen zu haben und weiß nicht so recht, ob er sich Sat1 verdient hat oder doch nicht. Im positiven Sinn.

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