Zeig mir deine Daten und ich sage dir, wie alt du wirst.

Im Mai hab ich die Gelegenheit auf der Uni Salzburg einen Vortrag zu halten (yay!).  Es wird dabei auch um Big Data gehen. In Vorbereitung darauf bin ich über eine Studie gestolpert, die ich hier gerne vorstellen möchte:

Nicht nur Werbefritzen, sondern auch Versicherungen sparen wos geht. Die Risikoeinschätzung für Lebensversicherungen kosten zumindest einen Blut- und Urintest. Der Versicherer will einschätzen welches Risiko er trägt und wie hoch die Prämie daher für den Versicherten sein muss. Dabei geht es um Lebenserwartung, Bluthochdruck, Diabetes und/oder Depression. Verstärkt Krankheiten, die durch den Lebenswandel (in)direkt beeinflusst werden.

Der Consulter Deloitte hat den Versuch gestartet ob es möglich sei, die teuren medizinischen Tests durch eine günstigere Variante zu ersetzen. Er nutzte dabei verschiedenste Datenquellen. Um es kurz zu machen: ja, es geht. Die Ergebnisse der Datensammler übertrafen alle Erwartungen und das bei Kosten von ca € 5 pro Test: “The use of third-party data was persuasive across the board in all cases”.  Die Studie befasste sich mit 60.000 Antragstellern, Zufall war das also keiner.

Das war 2010. Man muss wohl davon ausgehen, dass das Sammeln von Daten und deren Auswertung deutlich ausgeweitet und verbessert worden ist. Quellen waren unter anderem(!) Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Ich will hier keine Panik verbreiten oder eine Wertung abgeben. Die Verfasser der Studie agierten gar damit, dass die Ergebnisse aus der Datenauswertung effizienter und natürlich kundenfreundlicher seien, denn wer lässt sich schon gerne Blut abnehmen? So weit würde ich nicht gehen.

Ich bin es leid in der einen Hand die Moralkeule zu schwingen und an der anderen den Zeigefinger zu erheben, (abgesehen davon: mit welchem Recht auch), aber ich bin der Meinung der gemeine User sollte wissen, was mit seinen Daten passiert. Dass der Hausverstand und seine Freunde nicht umsonst wissen wollen, ob man Chips oder Äpfel kauft. Dass ein Hahstag sehr wohl Auskunft darüber gibt, wieviel Zeit man vor dem Fernseher verbringt. Dass ein Provider weiß, welche Seiten man ansurft, dass ein Kreditkartenunternehmen natürlich die Information darüber hat, was man so einkauft. Alle möglichen Apps geben ihre Information an den meistbietenden weiter, falls man jeden Donnerstag Abend im Puff seine Zeit verbringt (es Smartphone is a Hund!). Aber wer nichts zu verbergen hat, den braucht sich über sowas nicht zu kümmern

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