Ein Fahrrad ist selbstverständlicher Teil meines Lebens. Pendeln, einkaufen, Freunde und Veranstaltungen besuchen, Sport, Reisen. Fahrrad ist Bewegung. Bewegung ist Fahrrad. Und das schon mein ganzes Leben lang. Kindergarten, Fußballtraining, Freunde, Schule, Arzt. All das und noch viel mehr hab ich mit dem Rad erreicht. Anfangs unter Aufsicht, dann mit Begleitung und schließlich selbständig.
Dass Krems schon in den 80er-Jahren einen Fahrradweg entlang der Hauptstraße errichtete, war ungewöhnlich für die Zeit und hilfreich für mich. So war es meinen Eltern möglich, mir schon im Kindesalter Autonomie zu erlauben.
Hätten mich meine Eltern dieses Glück auf zwei Rädern nicht erfahren lassen und hätte es keine sichere Infrastruktur gegeben…. tja, hätte, hätte Fahrradkette: würde ich heute öfter im Auto sitzen. Natürlich sind das was-wäre-wenn-Gedankenspiele.Trotzdem: wollen wir als Gesellschaft mehr Menschen auf’s Fahrrad bringen, dann setzen wir doch schon im Kindesalter an.
Zeigen wir den Kleinsten, dass sie Platz auf der Straße haben. Bieten wir ihnen ein sicheres Umfeld, bis es wir es geschafft haben, Straßen tatsächlich sicher für Radfahrer zu machen. Zeigen wir der Öffentlichkeit, dass wir viele sind, die auf zwei Rädern unterwegs sind. Nicht als Sport, nicht als Hobby, sondern auf dem Weg in den Kindergarten, in die Schule, zum Fußballtraining, in die Musikschule oder einfach nur zum Spaß. Das ist einer von vielen Gründen, warum wir die Kidical Mass durch Purkersdorf rollen lassen. Als selbstverständlicher Teil des öffentlichen Lebens.