Gesehen: Den Kasperl im Weltall

Der Frühling ließ uns keine Wahl, wir mussten das Wochenende drinnen verbringen. Die Urania hatte eingeheizt, ein Dach über dem Kopf anzubieten und obendrein auch noch Kasperl und Pezi im Programm; eine unwiderstehliche Kombination!

Etwas Schatten …

Gesehen haben wir zum Ausklang der Saison das Stück “Die Kristalle des Koboldkönigs”. Diese Kristalle sind ihm abhanden gekommen. Darum holt er sich aus der Märchenstadt sämtliche Ampeln, weil die halt ersatzweise auch schön funkeln. Dass er in seiner Höhle gar keinen Strom hat und die dann gar nicht funkeln können ist ihm nicht bewusst, der Pezi erklärt es ihm aber. Im Übrigen hat der Koboldkönig keine Karfunkelsteine, weil ihm die böse “Harpie aus dem Weltall” diese gestohlen hat. Naja, um diese Kausalkette auzulösen fliegen Kasperl und Pezi auf einem Lichtstrahl(!) auf den fremden Planeten zur Harpie. (Man kann wissen was das ist, Volksschulkinder wissen das im Normalfall nicht. Es sei denn, es sind ausgesprochene Klugscheisser). Tatsächlich ist die Harpie ein wildgewordener Papagei. Na egal, ich fand die Geschichte an den Haaren herbeigezogen und Mausezahn einfach unverständlich. Sie konnte sie nicht nacherzählen.

… etwas Licht

Was wirklich Spaß gemacht hat waren die klassischen Kasperltheaterelemente: Mitlaufen beim Szenenwechseln und Seid-ihr-alle-da-Jaaaaaaaaaa-Brüller. Der Wiener Schmäh -den ich übrigens wirklich witzig fand- in den Dialogen kommt bei den Kindern eher durchschnittlich an (zumindest interpretiere ich  das beobachtete Verhalten so). Andererseits kann man mit dem Vermitteln eines Lokalkolorits nicht früh genug beginnen. Wie sich ungelerntes Wienerisch anhört finden nur deutsche Ulknudeln witzig. Der Schaden kann also groß sein.

Vergleich

Alles in allem war es ein eh-recht-schöner-Nachmittag. Der Vergleich  zum Lilarum drängt sich nur bedingt auf. Das einzige, was die beiden Institutionen gemeinsam haben ist wohl die Liebe zum Puppenspiel. Deutlichster Unterschied: das Lilarum begegnet seinem Publikum -den Kindern- auf Augenhöhe, am deutlichsten sichtbar bei der Aufteilung der Plätze im Zuschauerraum, weil im Lilarum Kinder vorne und mittig bevorzugt sitzen dürfen. In der Urania nicht. Das Ergebnis: Mausezahn saß hinter 2 Erwachsenen.

Ich würde euch gerne das eine oder andere Foto von der Vorstellung zeigen, das war aber strengstens verboten. Ein Aufpasser war im Raum und hat laufend abgemahnt. Man konnte sich ja nach der Vorstellung am Marketenderstand eine Erinnerung kaufen.

2 Gedanken zu „Gesehen: Den Kasperl im Weltall“

  1. Echt, da darf man nicht fotografieren? Sehr streng… (wie neulich im Zirkus. Da war auch immer ne Aufpasserin, die herumgelaufen ist. Als könnte der Louis Knie keine Werbung brauchen. Hätten sicher viele direkt auf FB gestellt und stören tuts im Zirkus sicher nicht… naja.)

    Das Stück allerdings, muss ich jetzt mal ehrlich sagen, sorry, liebe Kolleg_innen, klingt tatsächlich etwas wirr.

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    • Es wurde extra vor dem Stück drauf hingewiesen. 2 mal 🙂 Einmal hab ich tatsächlich gesehen, wie ein Fotograf gemaßregelt wurde, eh höflich. Seh es aber so wie du: ist sowieso Werbung! Niemand schaut sich das Programm nicht an, weil er eh auf FB schon die Fotos gesehen hat. Aber man kann ja nach dem Stück Fotos kaufen. *hüstel*

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