Nichtschwimmer für Anfänger

Mausezahn paddelt im Nichtschwimmerbecken vor sich hin. Sie übt für etwas, das sich bei bestandener Prüfung “Seepferdchen” nennen wird.  Das wussten wir an diesem Vormittag im griechischen Pool noch nicht. Ich hab mich damit zufrieden gegeben die Füße vom Beckenrand baumeln zu lassen.

“Die Beine! Damit gewinnen wir keinen Preis, Nina”. Nina muss jetzt schwimmen lernen, daran lässt ihr Vater keinen Zweifel. Mit den Armen trägt er sie durchs Wasser. Sie lacht verlegen. Ich glaube, sie würde lieber spielen.

Mausezahn begeht einen Kardinalsfehler und sucht bei der vorbeigeschobenen Nina Kontakt: “Ich kann schon schimmen”. Au wei! Das muss Nina büssen: “Jetzt mach doch mal!”, donnert es auf sie hernieder. Nina lacht jetzt nicht mehr und rudert ernst mit den Armen. Ich versuche die Situation aufzulockern und erwähne, dass es ab morgen eh einen Schwimmkurs im Hotel gäbe. Mausezahn mache dort auch mit. Der Kurs hat spielerischen Charakter, sie könne sich dort entspannt  gemeinsam mit anderen Kindern dem Thema annähern.

So, und das war mein Kardinalsfehler: “Neeeee, ne”, spielt er das Thema herunter, “ich bin im DLRG, da werd ich doch keinen Schwimmkurs bezahlen.” “DLG?”, frag ich naiv. Der Papa von Nina braucht einen Moment um das zu verdauen: “Na Deutsche Lebensrettergruppe Lebens-Rettungs-Gemeinschaft*”, klärt er mich auf “und außerdem mag sie gar nicht schwimmen. Sie heult schon, wenn ihr Wasser in die Augen kommt. Aber wenn die anderen Kinder dann über sie lachen, dann wird sie schon wollen”. Er hat Nina immer noch am Arm. Ich nicke und verspüre den Drang Mausezahn aus dem Becken zu kriegen “Gemma rutschen?”. Mausezahn nickt und grinst, wir schwimmen zum Beckenrand. Hinter uns grollt es: “Ach Nina! Jetzt mach doch mal die Beine!!”

 

 

 

*danke Dentaku, Niko und Frazer2!

2 Gedanken zu „Nichtschwimmer für Anfänger“

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