Nur Sturköpfe pfeifen auf den Helm

“Wir hatten einen Unfall” Das sind die Worte, die man nicht hören möchte, wenn der Partner anruft. So war’s aber heute. Laufrad. Abfahrt. Schlingern. Abstieg über den Lenker. Gesichtsbremse auf dem Asphalt. Die Spuren sind auf beiden Reibflächen sichtbar. Mittlerweile wieder halbwegs Alltag. Soweit so gut.

Zivilcourage. Nicht mehr. Auch nicht weniger.

Naja. Nicht so gut. Die kleine Tragödie zeigt wie breit das Spektrum der menschlichen Hilfsbereitschaft sein kann. Stell dir die Szene mal vor: Kleinkind purzelt vom Laufrad. Blut strömt aus dem Mund. Kind schreit. Mutter versucht die Blutung mit dem ausgezogenen T-Shirt zu stoppen. Was also tun?  Ein anwesendes Ehepaar samt Kinderwagen  löst die Situation wie folgt auf: Es  macht sich schnurstracks aus dem Staub. Die Beweggründe hierfür kann ich nur erahnen. Verständnis find ich dafür noch immer nicht.

Retter in der Not

Das andere Ende: Ein mit fuchtelnden Armen aufgehaltener Autofahrer hält an und bietet Unterstützung. Versperrt das Fahrrad der Mutter. Packt das Laufrad des Kindes ein und bietet an: “Kommen Sie, ich fahr sie nach Hause”. Tut dies. Sogar bis in die Garage. Vor die Haustür. Gold wert. Nein. Nicht in Geld aufzuwiegen. Das oft strapazierte “Unbezahlbar” will ich auch hier strapazieren. Zurecht. Einziger Wehrmutstropfen. Der edle Helfer verschwindet wie er aufgetaucht ist:  still und leise. Anonym. Bitter für uns.

Helmstatistik

Was ich noch gelernt hab: seit einiger Zeit herrscht Helmpflicht für Kinder. Oft belächelt und kritisiert. Weil sinnlos. Statistiken belägen dies. Angeblich. Die Schürfwunden auf  Mausezahns Kopf enden unterhalb der Augen. Schlimm genug. Trotzdem: auf der Stirn blieben einzig kleine Abschürfungen vom Helmriemen. Nicht auszudenken, was ohne passiert wäre. Also, glaubt’s keiner Statistik. Ein Helm schützt. Zähne wachsen nach (zumindest 1 x).  Schürfwunden heilen. Gehirnverletzungen sind da schon ein wenig hartnäckiger.

Mausezahn lacht wieder. Mein Mädl. Ein weiteres gemeinsam durchgestandenes Abenteuer. Ich bin unheimlich stolz auf meine Mädel!

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