Auf der Blockheide bei Gmünd

Ausflug ins Waldviertel um der Hitze zu entfliehen. Geschwitzt haben wir trotzdem, auf der Blockheide bei Gmünd. Angelockt haben uns die Wackelsteine. Granitblöcke, an denen die Erosion so lange nagt, bis ihre Auflagefläche so klein wird, dass sie von Menschenhand bewegt werden können.

Woher die Steine kommen? Von unten. Die waren immer schon da, wurden unterirdisch durch gefrorenes Wasser in Blöcke gesprengt. Nun sind sie aufgetaucht.

Viel lyrischer hat Erich Kykal das Auftauchen der riesigen Granite beschrieben. Darum überlasse ich die Bühne hiermit ihm. (Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er mir die Erlaubnis erteilt hat, dieses Sonett hier zu verwenden)

*Auf der Blockheide*

Wo Grün an Grün sich findet zu Gestalten,
da Feld und Wald sich aneinanderschmiegen,
dort sieht man Steine wie Giganten liegen,
die seit Äonen ihren Atem halten.

Als stemmten sie aus tiefen, grabeskalten
Verliesen sich ans Helle, um zu siegen,
den Gott, der sie verbannte, zu bekriegen,
erheben sie sich aus der Erde Falten.

Dies sind die wahren, wirklichen Uralten,
entrückte graue Greise, die als Riesen
dereinst gewaltig waren, mit geballten

und moosbehaarten Fäusten, um mit diesen,
wenn sie im Ringen aufeinanderprallten,
ein Donnern zu entfachen über Wiesen.

Mehr von Erich Kykal gibt es hier zu ent-decken: Gedichte-Eiland

Zu hunderten laden diese Giganten ein zum Verharren, Berühren oder Bekraxeln. Mausezahn mussten sie nicht lang bitten, sie zwängte sich durch Spalten und kletterte ausgiebig auf dem handwarmen Gestein. Denn die sind geduldig, selbst bei brütender Hitze.

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