Shoppen macht (nicht) glücklich

“Liebe Leute, ihr sollt nicht rauchen, sollt meinen Augustin kaufen, ich muss Lebensmittel kaufen!”. So singt der Augustinverkäufer nun schon eine kleine Ewigkeit auf der Wiener Mariahilferstrasse. Shoppen im Superlativ. Ich beobachte die Szene während ich vor einem Einkaufszentrum warte.

Seh in die Gesichter, suche nach Frohmut, weil im Shoppingtempel Gerngross ja ausschließlich Luxusartikel zu haben sind. Nichts, was man wirklich braucht, findet sich dort. Warum also sind die Menschen nicht glücklich?

IMG_2455 (Small)

IMG_2453 (Small)

IMG_2456 (Small)

IMG_2445 (Small)

IMG_2451 (Small)

Nach einiger Zeit resigniert der Augustinverkäufer und lungert traurig am Gehsteig. Ich kenne ihn von den Rapidspielen in Hütteldorf, dort trifft man ihn in der Passage falsch und inbrünstig singend seine Zeitung anpreisen.  Er erzählt, dass er heute kaum noch Ausgaben verkauft habe. Dass das Geschäft nach und nach schlechter laufe. Festivals würden ihn über Wasser halten. Wobei die auch immer mehr in Richtung Nullsumme tendieren.  Unterkriegen lassen ist für ihn aber auch keine Option. Als er Mausezahn sieht blüht er auf, das Lächeln ist wieder zurück. Je länger ich mit ihm plaudere, desto mehr hab ich den Eindruck, dass er mir mehr über’s Leben erzählen kann als die traurigen Masken, die von Geschäft zu Geschäft eilen.

IMG_2440 (Small)

IMG_2470 (Small)

1 Gedanke zu „Shoppen macht (nicht) glücklich“

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.