WFC Challengers 3 – eine Annäherung

Sind sie zu hart, bist du zu schwach. Ein Spruch aus der Werbung. Auf den WFC Challengers und mich umgelegt, durchaus richtig. Ein Freund lud mich ein, ihn zu dieser Mixed Martial Arts-Veranstaltung zu begleiten. Vor ein paar Wochen haben wir die Fightersworld SuperShow besucht. Das Gegenstück. Dort “weißer” Kampfsport – hier “schwarzer”. Glücklich bin ich mit dieser klischeehaften Einteilung nicht. Deutlich praktikabler sind “Fuchtler” und “Goschnboxer”. Völlig positiv gemeint.

Definition

Mixed Martial Arts: es gibt eher wenig Regeln. Hände, Füße, Tritte, Schläge, Bodenkampf. Keine Augen, keine Genitalien. Nicht Beißen. Meine laienhafte Umschreibung. Detailliert findet ihr die Regeln hier.

Modus

Gekämpft wurden 3 x 5 Minuten. Die wenigsten Kämpfe wurden durch Punkte entschieden. Die Luft von Tigeröl geschwängert. Die Kämpfer bis in die letzten Nervenenden angespannt. Tätowiert. Auftrainiert auf Cornettos. Dabei nicht in Klischees zu rutschen ist schwierig. Um es klar zu machen: ich hab Respekt vor Menschen, die sich solchen Kämpfen stellen. Wobei ich sie tatsächlich nicht begreifen kann. Und jetzt schon gar nicht mehr. Jetzt, wo ich Wangen platzen, Füße Gesichter demoliere und Kampfmaschinen bewusstlos zu Boden fallen sah. In einen Ring steigen zu einem Gegener, der dir die Birne zertreten will. Besser: der bereit ist, dir mit dem Knie die Nase zu justieren. Das würde mir Angst machen. Höllische Angst. Oder Panik. Die scheint auch der Gegener des Hauptkampfes gehabt zu haben. Denn der wurde vom Ringarzt nicht zugelassen. Zu hoher Blutdruck.

Respekt

Dass es sich bei den Kämpfern um Athleten handelt, möchte ich noch extra herausstreichen. Bloß, weil ich sie nicht verstehe, soll ihre Leistung nicht geschmälert werden. Mit Wirtshausraufereien hat dies nämlich nichts zu tun. Es IST ein Sport, der sehr respektvoll ausgeübt wird.

Grenzwertig

Ich sollte bei den Kämpfen fotografieren. Damit war ich direkt an den Seilen postiert. Schon bei den ersten Kämpfen gab es offene Wunden und mehr Blut, als mir recht war. Den getroffenen Fighter fotografieren. Wenn er am Boden liegt und die Hände noch schützend vors Gesicht hält. Zitternd. Da drauf halten ist mir eigentlich zuwieder. Ich hab trotzdem welche gemacht. Veröffentlichen werd ich sie nicht. Das würde meine Grenzen überschreiten.

Gesehen hab ich Knockouts, Aufgaben, Punktesiege und ja, ich wurde prächtig unterhalten. Ich hab meine Grenzen wieder kennen gelernt. Aus der 2. und 3. Reihe hätte es vielleicht ein wenig anders ausgesehen. Würd ich wieder hingehen? Hm…..

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.