An die Löffel, fertig, los!

Den Scherm aufhaben. So bildhaft, dass es fast schon graußlich ist. Der Scherm ist die Mundartvariante des Nachttopfs. Also jenes Gefäß unterm Bett, in das man sich nächtens seiner Körperflüssigkeiten entledigt. Den aufhaben will niemand.

Meine Bundesregierung hat auch uriniert. Ihre moralische Notdurft. Mitten hinein in  Zeltlager, in denen Flüchtlinge untergebracht werden. Man hat sie schikaniert, versteckt, ihnen Hilfe vorenthalten und sich auf deren Rücken gegenseitig politisches Kleingeld zugeschoben. Kurzum: Hilfsbedürftigen wurde auf symbolische Weise deutlich klar gemacht, wie unwillkommen sie in einem der reichsten Länder der Welt sind. Und warum? Womöglich wollte man dem Stimmvieh zeigen, dass man eh bereit sei, Fremdgeborenen keinen Platz zu lassen. Dass es eh nicht nötig sei, die Effen zu wählen, wenn man seine Engstirnigkeit politisch vertreten sehen möchte.

So, und jetzt ist es aber passiert: die blauen haben sich nicht rechts überholen lassen. Tatsächlich haben sie bei den Landtagswahlen in der Steiermark und im Burgenland beim Überholen Gnackwatschn ausgeteilt. Und jetzt? Raus mit dem Besteck und löffeln!

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