Analysiert: Echtzeitmessung

“Stau in der Hintertupfinger Hauptallee. Sie verlieren laut Echtzeitmessung 4 Minuten”. Echtzeitmessung also. Seit einigen Wochen nimmt man es im Ö3 Verkehrsfunk sehr genau. Was diese Echtzeitmessung ist, erklärt man mir nicht, auch nicht auf der Webseite. Gemeint wird wohl sein, dass der Zeitverlust empirisch erhoben ist. Tomtom bietet einen solchen Dienst an. Ob der gemeint ist? Ich weiß es nicht.

4796120082_e14e35d203_nVerbalpingelig wie ich nun mal bin hab ich das Wort auseinander genommen, durchleuchtet und wieder zusammengebaut: Echtzeit. Ja was denn sonst? Nicht gedehnt, nicht gestreckt. Es geht um unbehandelte, handelsübliche Zeit. Also lässt sich das ‘Echt’ schon mal einsparen. Es bleibt also die Echtzeitmessung. Was genau kann man mit Zeit machen? Im Kontext ist klar, dass es um Zeitverlust geht. Man misst sie. Aufgelegt. Aus meiner Sicht auch überflüssig, das noch extra zu erwähnen, also streichen. Es bleibt die Echtzeitmessung. Wozu also hochgezüchtet von einer Echtzeitmessung sprechen, wenn man laut Beispiel genauso gut “Sie verlieren 4 Minuten” sagen kann? Von mir aus auch “Sie verlieren gemessene 4 Minuten”. Eines ist aber mittlerweile klar: Ich brauch ein Hobby.

2 Gedanken zu „Analysiert: Echtzeitmessung“

  1. “Basierend auf Daten der Verkehrsflußsensoren der Asfinag zu einem bestimmten Zeitpunkt – den wir Ihnen als besondere Pointe sicher nicht mitteilen werden – hätte sie in der Hintertupfinger Hauptallee 4 Minuten verloren.”

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