Es muss ungefähr diese Jahreszeit gewesen sein. Vor 15 Jahren. Knapp nach Jahreswechsel. Winter. Klirrende Kälte. Sonntag Nachmittag. In meiner Junggesellenwohnung war es wohlig warm. Sport im TV. Gemütlich. Als sich das ungute Gefühl einschlich: Es ist ein wenig kalt geworden. Kurz am Heizungsregler gedreht. Das sollte am Zustand nichts ändern. Die Heizung ist kaputt. Mehrmaliger Neustart zwecklos. Es ist kalt. Geld für Notdienst hatte ich keines übrig. Sonntag war auch, also warten auf Montag und den Installateur rufen. Die Nacht halt ich schon irgendwie aus. Ist ja nur eine!
Weit gefehlt. Dass das Wohn/Schlafzimmer 3 Außenwände hatte machte mein Unterfangen um nichts einfacher. In die Tuchent gewickelt versuchte ich zu schlafen. Stunde um Stunde wurde es kälter. Gefühlte Temperatur: saukalt! Die Decke wollte ich nicht mal mit den Händen berühren. Jedes mal, als ich im Schlaf den Kopf gewendet hab wurde ich wach: der Polster war ausgekühlt. Langer Rede kurzer Sinn: Das einzige, das mich durchhalten ließ war das Wissen, dass ich gleich morgen früh in den Baumarkt koffern würde und mir eine Elektroheizung besorgen würden. Das würde mich durchhalten lassen bis die richtige repariert sein würde. Gesagt getan. Alles paletti.
Ich hatte Glück. Es war nur eine Nacht. Doch es gibt Mitmenschen, denen täglich die Heizung fehlt. Die jede Nacht in bibbernder Kälte verbringen müssen. Die Hoffnung auf den Baumarkt oder Installateur hält sie nicht warm. Warum und wieso sie in dieser Situation sind ist mir an dieser Stelle herzlichst wurscht. Die Menschen brauchen Hilfe. Jetzt!
Mir ist es also gelungen, Dich vom Weitersurfen abzuhalten. Freut mich sehr! Ich will Dich jetzt nicht um Geld anbetteln. Keinen Dauerauftrag von Dir. Das einzige, was ich von Dir will ist, dass Du Dir klar machst, dass es Menschen gibt, die auch in dieser graußsigen Jahreszeit im Freien schlafen müssen. In Toilettanlagen. In Abbruchhäusern. Wo halt obdachlose Menschen toleriert werden. Um ihnen zumindest einen Teil der Last abzunehmen organisiert die Gruft wie jedes Jahr eine Aktion um diese obdachlosen Menschen zu unterstützen, indem sie winterfeste Schlafsäcke organisiert und über Streetworker zu den Mensch bringt.
Du liest noch immer? Zeichnet Dich aus. Du gehörst zu einigen wenigen! Also, es würde mich freuen, wenn auch Du den einen oder anderen Euro lockern kannst um Mitmenschen in Not zu helfen. Kein Dauerauftrag. Kein Mindestbetrag. Auch Sachspenden sind herzlich willkommen. Ich hab mit der Caritas oder der Gruft genau nix zu tun. Ich finde die Sache unterstützenswert. Das ist alles. Du auch?
Hier der Link zur Aktion: http://www.gruft.at/aktuell/gruft-winterpaket/