Blinde Wut

Hauptplatz, Hochsommer, drückende Hitze. Schwere Stille. Zerhackt durch rhythmischen Lärm. Ein großgewachsener Mann, Ärmel hochgekrempelt, drischt getrieben seine Axt gegen einen Baum, Späne spritzen wie Schrapnelle in hohem Bogen. Er hackt und hackt, der Stamm wird dünner, die Schwerkraft übernimmt, zwingt den Baum krachend zu Boden.
Er stützt sich vornüber auf die Axt, ringt keuchend um Luft, der Schweiß strömt aus den geröteten Poren, formt sich zu Bächen. Keucht. Hebt den Kopf, die Augen zusammengepresst, suchend. Den nächsten Baum als Ziel auserkoren schultert er die Axt, setzt sich keuchend, schwitzend, stolpernd zum nächsten hölzernen Widersacher in Bewegung.

Ein Kind bleibt zurück, die Beine baumelnd auf der Parkpark. Lässt seine Augen nicht vom Eis ab, leckt noch einmal genüsslich daran und murmelt: Geh, sei doch nicht so. Die heißen doch nur gleich.

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