Düringer im Club2. Ein schlecht gespielter Wutbürger.

Gestern lud der ORF eine illustre Runde zu einer Aufzeichnung der Talkrunde Club2. Thema: “Bürger – Wohin mit der Wut” . Teilnehmer unter anderem der Kabarettist Roland Düringer.  Womöglich deshalb geladen, weil er sich mit seiner satirischen Wutrede bei Dorfers Donnerstalk glaubhaft inszeniert hat. Weit gefehlt. Es war eben inszeniert. Ein Umstand, den Düringer zu Beginn der Sendung erläutert und klar macht.

Seine Karriere als benzinsprühender, deutlich prollender, oft grantelnder Kaberettist und Schauspieler habe ich stets bewundert oder zumindest gern gesehen. Unvergessen die herzhaften Lacher, die er mir in der Bundesheerpersiflage “Atompilz von links” beschert hat. Er hätte dabei bleiben sollen.

Vor ein paar Jahren präsentierte sich Düringer plötzlich als geläuterter Gärtner. Geld, Autos, Konsum, all das war ihm nicht mehr wichtig. Einzig sein neu entdecktes Gärtnertum beschert ihm seither Glück. Beseeltes Rosenessen und erdiges Polieren seines grünen Daumens hat er jeder Kamera präsentiert, die es sehen wollte. Geläutert halt. Und neuerdings Wutbürger. Er weiß, was wirklich wichtig ist im Leben.

Das will er auch die Seher des Club2 wissen lassen. Wir mögen doch unser Obst und Gemüse selber ziehen. Weil die Tür vom Billa könnte einmal nicht mehr aufgehen, so seine vorsorgliche Panik. Frau Swarowski empfahl vor Jahren den “Armen”, sie sollen “doch Gemüse selber pflanzen”. Am Balkon. Dafür wurde sie herzhaft von der Nation verlacht. Wenn Düringer das fordert ist er ein Prophet. Ein höchst zynischer. Und nein, es war nicht symbolisch gemeint. Er hat “das Beispiel mit dem Garten absichtlich gebracht”.

Doch damit nicht genug. Er möchte auch nicht, dass jeder seine Volksvertreter demokratisch wählen  kann. Im Subtext: die Deppat’n bitte ned. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind im ein Gräuel und Menschen, die täglich im Hamsterrad strampeln, mögen doch bitte aussteigen. Halt die, die es sich leisten können.

Viel Panikmache, beinah verschwörungstheorisiert. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwähren, dass Düringer ganz froh wäre, würden seine Horrorszenarien der europaweiten Hungersnot tatsächlich eintreffen. Er könnte sich als Prophet selbst feiern.

Das Stammtischgeplänkel gipfelt in der Feststellung, dass die FPÖ die einzige Linke in Österreich sei. Die übrigen Talkgäste schweigen. Maria Maltschig haut ihm seine gewagte Theorie verbal um die Ohren, dass ihm angst und bang wird. Nasser Fetzn quasi. Zurecht. Der Versucht mit “symbolisch gemeint” zurückzurudern folgt.  Zu spät.

Mittlerweile ist klar, dass Düringer nichts anderes macht als den Kabarettisten zu  mimen. Erstens hätte man ihn so vorstellen sollen um seine Rolle in der Runde klar zu definieren und zweitens: es ging gründlich daneben. Er hat damit einen wirklich interessanten Club2 als Bühne für seine Wirtshauspolemik missbraucht. Kabarettisten in einer Satiresendung machen Kaberett. Das ist gut. In einer Talkrunde will ich Meinungen, Ideen und Visionen. Ob Düringer die hat, weiß ich noch immer nicht. Kabarettist, bleib bei deinen Leisten.

20 Gedanken zu „Düringer im Club2. Ein schlecht gespielter Wutbürger.“

  1. Hmmm da juckt es mich wieder einmal und ich kann das nicht unkommentiert stehen lassen.
    Als erstes möchte ich feststellen dass der Club 2 am Mittwoch ein gutes Thema hatte, jedoch die geladenen Gäste allesamt nicht wirklich etwas zum Thema konstruktiv beigetragen haben. In der Schule hiess das Themenverfehlung. Einzige Ausnahme Konstantin Wecker. Und Köhlmeier hätte lieber mit Konstantin Wecker über seine eigenen Beobachtungen von dessen über 30 Jahren verlaufenen Karriere siniert als über das Thema zu reden so zumindest der Eindruck.

    Düringer stellt anfänglich fest, er wäre ja nicht wütend, und man mag über sein “Werkzeug (Sprache, gewählte Wörter” streiten mit dem er versucht das herrschende System anzuprangern, aber im Kern ist die Aussage, die dass sich in Europa- bzw Weltweit, Global ein System des Geldes, ein neoliberales System etabliert hat und für dieses System gilt es neue Regeln aufzustellen. Und wie K. Wecker im Falle Griechenlands ganz richtig feststellt dass es sich eigentlich um eine Privatisierung handelt, so gilt es als “Wutbürger” in einem rechtsstaatlichen System die Verantwortung der Politiker und der Politik gg-über dem Volk einzufordern.

    Viele Menschen sind deshlab wütend da Politiker die ja “vom Volk gewählt” dann einmal als Politiker, nicht in der Sache des Volkes streiten, sondern eben vielmehr von Korruption und Lobbyismus geleitet werden. KHG, der deutsche Bundespräsindent Wulff, Mensdorff-Pouilly, ganz aktuell die Telekom Zahlungen und niemandem passiert etwas. Und da spüren die Leute natürlich immer mehr hier läuft etwas aus den Ruder, das ist wohl mit Wut gemeint. UNd nun wieder zurück zu unserem Club2.

    Düringer macht gleich am Anfang etwas richtiges meiner Meinung nach und nimmt sich selbst in die Pflicht, in die Verantwortung und verfällt nicht wie man meinen könnte in ein FPÖ Klischee und sagt jo die da oben sind schuld denn so einfach ist es nun mal nicht.
    Nie ist etwas nur schwarz weiss !

    Danach gings weiter mit Themenverfehlung in den man versucht hat “einen Schuldigen” zu finden anstatt gleich von Leiter der Diskussion dazu über zu gehen und zu sagen wörüber sind Bürger denn wütend bzw. was macht Bürger/innen am herschenden System so wütend.Und siehe da folgerichtig spricht K. Wecker von einem etablierten System und von einem System das sich verselbstständigt hat. UNd Wecker bringt es damit in der Diskussion wie so oft auf den Punkt. Systematik schafft Ohnmacht, Ohnmacht schafft Wut ! Was Düringer bei weitem nicht gelingt, ihn aber deshalb so zu verbal abzukanzeln finde ich nicht ok !

    Danach folgt Frau Maltschnig mit Ihrer “Sektion 8” die ich viel schlimmer finde als einen Herr Düringer, ok er furzt rum es stinkt ne weile, aber erstunken ist noch niemand wie es so schön heisst.

    Frau Maltschnig mit Ihrer Sektion 8 scheint dagegen mehr wie ein zahnloser Prediger der versucht die verlorenen Schafe (die der SPÖ) wieder ins System einzugliedern dies jedoch mit Mitteln und Argumeten die ans vorige Jahrhundert erinnern “(AUS EINER KLASSISCHEN sTRUKTUR HERAUS die Partei zu verändern, Strukturen aufzubrechen)” und nicht mit Visionen einer Jungen Bewegung, traurig schad um die Zeit !!!!

    Danach folgt: Düringer und Köhlmeier stellen fest 1. Teil – es geht um die Analyse ! Analyse warum sitzen wir überhaupt da !

    Das mit der Kritik an den “haben wollen” und Geiz ist Geil Mentalität der letzten Jahre die er anprangert (etwas ungeschickt in der Formulierung mag sein) aber wenn ich mir die Lage in Griechenland ansehe wo bereits überlegt wird den Staat in den bankrott zu schicken und dort wirklich Menschen buchstäblich auf der Strasse gelandet sind weil sie sich ihr “normales” Stadtleben nicht mehr finanzieren können, also wirklich auch schicksale dahinter stehen von Menschen die wirklich nicht wissen wie es denn nun weitergeht, die wirklich nichts zum essen haben, in Italien sich bereits ebenso Engpässe ergeben und wegen des hohen benzinspreises im Land die Versorgung des Südens die großteils durch LKW Verkehr erfolgt teilweise zum erliegen kommt dann sind das Fakten, bittere Fakten !!!!

    Oder wenn man hört wie Europa aufmunitioniert um die “Innere Sicherheit” in den nächsten Jahren zu schützen dann muss ich mich schon fragen was geht hier vor ??? UNd vor wem schützt man sich hier ? Wie richtig festgestellt: Man muss das Kapital schützen !!!

    Nochmal zum Billa düringer sagt ja ganz Richtig unser Gemüse (großteils aus Spanien da billig) liegt eben nun mal nicht gelagert i-wo sondern fährt eben auf der Autobahn da ja der Transport selbst nichts kostet ! Und sollte es da mal zu Engpässen kommen (AUfgrund des Treibstoffpreises oder ähnlichen, ganz nebenbei auch mal erwähnt, wer weiss wie lange noch die USA und die Israeli ggüber dem Iran und seinen Atomplänen ruhig bleiben) UNd dann möchte ich eine relativ kleine Stadt wie wien es ist sehen wenns um eine vollversorgung geht.

    Was Düringer mit dem Gemüseanbau gemeint hat ist dass es womöglich in Zukunft besser ist zum Teil die Versorgung in die eigenen Hände in die eigene Verantwortung zu legen als zu sagen jo das iegt ja eh alles im Supermarkt. Das ist und das wird wenn es so weitergeht alles nicht mehr so sicher sein. Das ist wovor er warnen oder aufmerksam machen wollte. Man kann über seine Mittel debattieren aber ihn deswegen schriftlich so zu strafen find ich nicht ganz in Ordnung.

    Da ist die Klinge eines K. Wecker natürlich viel feiner der da sagt:” Es gibt ja den Überbau das unbewußte Unwohlsein intelligenterer Menschen, dass wir spüren das die Politik bald überhaupt nichts mehr sagen kann, sie wird entmündigt, von einer Macht die viel stärker ist, nämlich der einer FinanzIndustrie.” Ich empfehle orf-tvthek und auf die Worte von K. Wecker zu achten und beim Düringer tust halt so als wäre er nicht da !!!!

    Thats it ! Who cares about Düringer !

    Da find ich den Köhlmeier schlimmer der sagt er kann hier nicht auf ein System wütend sein und nachfragt wer denn dieses “mystische System” sei. Entschuldigung aber was soll der schas… soll das eine subtile Leitung sein um den Wecker dann die Möglichkeit zu geben darauf zu antworten. Wenn ja dann bitte nicht so, und nicht von einem Herr Köhlmeier. Oder die Frau Maltschnig die darauf dinge anprangert die der eigene Bundeskanzler aus der gleichen Partei dem österreichischen Volk auch auferlegt unter dem gleichen Diktat einer neoliberalen und postdemokratischen Geldmacht.

    Da merkt sie gar nicht dass das Beispiel von Düringer mit dem scharfen messer in den sack stumpfer messer auch genau auf sie auch zutrifft, denn wenn der Herr Bundeskanzler und sein Vize dem österr. Volk ein 1. Sparpaket aufoktruiert dann muss sie mitsamt Ihrer sektion8 auch ruhig sein !!!! Die wird die Nachfolgerin von der Dorli ! So etwas ärgert mich viel mehr !

    Danach die nächste “dumme” Frage Köhlmeiers: Wie kann ein Konzern, einem Politiker etwas aufdrängen, wie kann ein Konzernchef den Politker zu etwas zwingen ? (Da hab ich mich gefragt macht der das absichtlich so um eine Plattform zu bieten hier eine sachgerechte Antwort darauf zu geben oder stellt er die Frage wirklich aus Unwissenheit ja Naivität heraus ?) Na no na Antwort darauf, Korruption, Stichwort Standortsicherung, Stichwort aktuell Parteispenden, Politiker wollen wiedergewählt werden und da machen sich absiedlungen und der Verlust von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen nicht so gut !

    Und diese Fragestellung, sei es aus welchen Grund auch immer, hat sehr viel Wind aus der Diskussion herausgenommen meiner Meinung nach, anstatt zu sagen ok bis hierher Analyse was tun wir dagegen was kann dagegen getan werden auch als Bürger !!!

    Köhlmeier vernimmt daraufhin den Geruch der Paranoia, dann hab ich abgedreht weil mit dieser Aussage war die Diskussion für mich gelaufen und die Naivität des Herrn Köhlmeier bestätigt !!!!

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  2. Hab mir den Club2 nun zu Ende angesehen, also ich wage zu sagen du hast ihn großteils missverstanden den Herrn Düringer.

    An dieser Stelle eine Buchempfehlung:
    Robert Pfaller
    Wofür es sich zu leben lohnt

    Elemente materialistischer Philosophie

    (Hilft sich im und außerhalb des Hamsterrades zu orientieren und stellt auch wieder den Genuß in den Mittelpunkt und hinterfragt den derzeitigen Verzichtsgedanken)

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    • lieber donrumata,

      danke für dein ausführliches feedback. du hast ja den ganzen club2 auseinandergenonmmen 😉 So weit wollte ich gar nicht gehen. Eine gesamtinhaltliche Diskussion würde wohl den Rahmen sprengen. Ich hab einzig die Rolle, die Düringer gespielt hat, beleuchtet.

      Ich will ihm ja nicht absprechen, dass er in vielen Punkten recht haben mag. Überhaupt nicht. Im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass er etwas zu sagen hat. Einzig die Verpackung ist mir einfach zu populistisch.

      Es hatte die Grundzüge eines Kabaretts.
      Und das allein ist meine Kritik: Er war stark überzeichnet und teilweise auf Wirtshausniveau um der Lacher willen. Das soll auf der Bühne auch so sein. Aber eben dort. Im Studio hat er viel Redezeit verplempert, die ich gerne bei den anderen Gästen gesehen hätt. Ich denke, er kann und soll(!) auf einer Bühne mehr ausrichten.

      Aber das ist natürlich meine persönliche Sicht 😉

      btw: ich hab schon wieder ein Buch gelesen! 😉

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  3. Ist doch nicht schlecht dass es auch jemanden gibt der in der Verpackung des Wirtshausniveau Argumente erklärt, denn nichtsdestotrotz gibt es auch Menschen, die die Sprache des Herrn Düringer reden und jemanden wie Ihn besser verstehen als einen Herrn Wecker oder die Frau Mag.

    Wenn ich nur daran denke wieviele Junge Menschen wissen wie unser Bundespräsident oder unser Bundeskanzler heissen. Er hat durchaus Argumente in seiner Sprache in seiner Ausdrucksweise gebracht, also um die Form mache ich mir keine Sorgen, eher um den Inhalt die manche Politiker über medien transportieren.

    AUch nur die Sicht aus meinem Aspekt.
    Wir werden ja sehen.

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  4. vielleicht sollte man einen Nationalrats-Wahl Führerschein einführen. Wenn Immigranten in Österreich nicht nur die Sprache sondern auch Fakten und politisches System lernen müssen, würde dass vielleicht manch österr. Bürger/innen auch gut tun. Oder eben ab der 5. Klasse ein Unterrichtsfach “Politische Bildung” das diesen Namen auch wirklich verdient!

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      • Wieso ? Zumindest politische Bildung wäre doch wünschenswert oder ? Oder sollen unsere Emigranten von Herrn Kurz belehrt werden ???
        Also dieses Monopol möchte ich ihm nicht überlassen ! Im übrigen mangelt es bei deinen Posts & Antworten generell etwas an Argumenten… der eine Satz ist zumindest etwas Irreführend Halte ich nicht für ….
        wünschenswert. Kann alles oder nichts heissen.
        Argumente Argumente, Aufdeckung Recherche, Herzblut los los….

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        • My bad! Nicht wünschenswert halte ich einen Nationalratswahl-Führerschein. Ich halte das Wahlrecht für ein Grundrecht, das keine solche Bedingungen erfüllen muss. Alter und Staatszugehörigkeit müssen reichen. Salopp formuliert.

          Dass es mehr politische Bildung braucht, sehe ich auch so. Die hab ich sogar in meiner Fachausbildung genießen dürfen. Allein damit ist es nicht getan.

          Politik braucht wieder einen gesellschaftlichen Stellenwert. Das ist bei der aktuellen Besetzung der Akteure nur schwer.
          Wie soll man ein “junges Publikum” für diese verschmierten Halunken begeistern? Diesen Falotten gehören das Handwerk und der Sumpf trocken gelegt.
          Dann fällt politische Bildung wieder auf fruchtbaren Boden.

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  5. UNd wer sollte das tun ? Klingt ja fast (obwohl ich weiss du meinst es nicht so ) wie der Ruf nach dem starken Mann, der ” den Sumpf dieser Falotten wieder trocken legt ” !

    Und wie kann Politik wieder einen gesellschaftlichen Stellenwert erreichen ?

    Mit dem Grundrecht stimme ich mit dir überein !

    Politische Bildung sollte das Interesse für Politik wecken und auch das Gefühl vermitteln man könne etwas verändern, also auch verkrustete Strukturen (von Zeit zu Zeit) aufreissen. Obwohl wenn man sich die Uni Besetzungen anschaut – andereseits wie Wecker gesagt hat wer weiss wie es ohne Aussehen würde. Gibt immer ein für und Aber.

    UNd noch ne Interessensfrage – Was für eine Fachausbildung war das in der man politische Bildung genießt ?

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    • Na, nix da starker Mann. Der Druck muss schon von innen bzw. der Gesellschaft kommen.
      Es gibt imho nicht die eine Maßnahme, die unsere Politik wieder auf Vordermann bringt.
      Eine motivierte, unabhängige Presse ist schon mal ein guter Anfang. So wenig ich von news bisher gehalten hab, so sehr schätze ich die Arbeit, die Kurt Kuch derzeit leistet.
      Auch der gesellschaftliche Ungehorsam, der sich gegen Politiker richtet, die sich von der Wirtschaft vor sich her treiben lässt, ist ein positives Signal (acta, sopa, pipa).
      Wie gesagt: es braucht mehrere Maßnahmen, Strömungen und Bewegungen.

      Es war eine technische EDV-Ausbildung. Selbst da haben wir uns mit politischen Themen auseinander gesetzt. “Politische Bildung” hieß das. Soweit ich mich erinnern kann.
      Ich mein damit: sogar(!) in einer technischen Ausbildung gibt’s humanistische Anteile im Lehrplan. Also kann’s sooo schlecht nicht um die Verankerung von solchen Themen im Unterricht bestellt sein. Allerdings ist dieses Wissen um den Lehrplan auch schon ein wenig in die Jahr gekommen 😉

      So, und jetzt hab ich eine Frage: twitterst du und wenn nein, warum nicht?

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    • Das seh ich anders. Aber diese Sicht der Dinge sei dir natürlich unbenommen.
      Wobei, interessieren würd’s mich dann doch, wie du zu dieser Einschätzung kommst.
      Schließlich ist das erwähnte Zitat ja erst am Ende eines langen Blogposts zu finden. Das heißt, gelesen hast du es ja. Also raus damit: warum liegt mir das Schreiben nicht?

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    • Wenn Sie nicht Düringer himself sind, dann halte ich die Vorhaltung für gewagt.
      Was hab ich Ihrer Meinung denn missgedeutet?
      Darüber, dass es ein ‘Auftritt’ war, sind wir uns ja einig 😉

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  6. also ich bin auch der meinung das hier einiges missverstanden wurde.
    er spricht sachen an die er eigentlich gar nicht nötig hätte. und da merkt man wie ich finde das er das nicht als selbstinzenierung tut.
    zb ( den genauen wortlaut weis ich nicht mehr ) das ein großteil der menschen nur arbeitet um quasi “leben zu dürfen”.
    wieviele menschen verrichten einen job der ihnen keinen spaß macht, werden dadurch krank,depressiv… und das alles nur um schulden zu tilgen die uns aufgebrummt werden.
    keiner kann mir erzählen das es sich jemand aussucht bis 70 beim billa an der kasse zu sitzen, 5 wochen im jahr auf urlaub zu fahren und das wars…
    man könnte jetzt sagen, jeder ist selber dafür verantwortlich was er tut oder wird, so einfach ist es aber nicht.

    es geht hier um den menschen ansich, wir haben sehr wohl verlernt füreinander da zu sein. wir leben in einer welt in der viele glauben der einzige weg ist es alleine und mit aller gewalt etwas weiter zu bringen. alleine in wien auf der straße ist jeder nur noch “alleine”, die leute sehen sich nicht mehr in die augen, beachten sich kaum und fühlen sich wohler wenn sie nicht angesprochen werden.
    ich kann hier jetzt nicht alles so erklären wie ich es meine, und es wird auch nicht jeder so verstehen wie ich es meine.

    aufjedenfall hat der herr düringer sachen angesprochen die sich jeder zu herzen nehmen sollte. und das obwohl man meinte er müsse sich selber über sowas keine gedanken machen.
    und jeder der das belächelt oder schlecht reden will hat die kernaussage meiner meinung nacht nicht verstanden “es geht um den menschen”

    tut mir leid falls ich hier jetzt sachen durcheinander gebracht habe, oder jemand meint ich verfehle das thema… was auch immer. jeder der will und kann versteht was ich meine 🙂

    lg

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    • Lieber Erich,

      jetzt bin ich falsch verstanden worden 😉

      Keineswegs will ich Systemkritik negieren. Oder behaupten, Herr Düringer spreche Theman an, die es nicht gäbe bzw Probleme bereiteten.

      Allein, es bleibt bei einer Polemisierung. Das apokalyptische Beschwören des Weltunterganges allein ist mir einfach zu wenig. Es gab keine -aus meiner Sicht- Alternativen, die er angeboten hätte. Keine wirklichen Auswege. Er wurde auch selten konkret. Dagegen richtet sich meine Kritik. Es war viel Lärm um Nichts. Und mit dem Nichts sind Konstruktive Auswege gemeint.

      Gemüse selber ziehen und aus dem Hamsterrad aussteigen ist schon ganz nett und bringt viele wütende Menschen hinter sich. Aber was dann? Wohin steigen? Wo Gemüse ziehen? Was bringt der Versuch die FPÖ in eine linke Ecke schieben zu wollen? Warum sollen nicht alle wählen dürfen? Es gab viel der Aufstachelung aber, wie gesagt, keine konstruktiven Vorschläge.

      Um es der Vollständigheit halber noch einmal zu erwähnen: Düringer spricht Themen an, die absolut zu kritisieren und zu hinterfragen sind. Der Diskurs muss aber weitergehen und nicht beim Anklagen enden.

      Hab ich etwas verpasst?

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  7. Grüß euch!

    Dass es ein Auftritt von Herrn Düringer war steht ja außer Frage, jeder inszeniert sich in den Medien unabhängig von seiner Funktion in der Öffentlichkeit. Herr Düringer prophezeit keinen Weltuntergang, sondern möchte zum Denken anstoßen; denn es kann etwas passieren, muss aber nicht; ändert aber nichts daran, dass etwas geschehen sollte! Gemüsepflanzen hin oder her, wir sollten einfach überlegen, wieviel Bequemlichkeit ist notwendig. Wir haben eine Demokratie – ein Herrschaft durch das Volk – doch unser Volk, jeder von uns ist entmündigt – auch wenn es uns nicht bewusst ist. Wir verfügen über wissen, wie man eine Homepage hochzieht, wie man ein Handy neu programmiert – aber wie der pH-Wert der Erde sein sollte, wenn ich Karotten anpflanze?! Was bringt uns unser heutiges Wissen, wenn es mal ums überleben geht? Was wenn es keinen Strom mehr gibt? Das wollte er – denke ich mir – mit seiner Billatür-Metapher vermitteln. Weltuntergang ist relatives Wort, denn jeder interpretiert es anders. Für den einen ist danach das Nichts, für den anderen heißt es “bloß” der Existenzverlust. Herr Düringer hätte es anders vermitteln können, doch dass sich überhaupt mal jemand der doch nicht an der Hungergrenze lebt, sich für die Kleinen stark macht bzw ein Medium nutzt zu dem der Kleine keinen Zugang hat, finde ich beachtenswert! Denn den Alkoholisierten der uns von ATV oder dem Schauplatz von Krise, Armut und Wertverschiebung prädigt, kennt der gebildete Studienabgänger mitte 50 – der etwas bewegen könnte, sollte er umdenken – nicht, bzw schenkt ihm keine Beachtung! Dem Redner, den wir doch alle kennen aus Film und Fernsehen, der plötzlich im Club 2 zu Gast ist, wird doch etwas mehr Gehör geschenkt.
    Mein Fazit: Danke Herr Düringer, für die (ob gespielt oder nicht) anregenden Worte für (geistig) Groß und Klein 🙂

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