Eiernockerl

Jetzt ist schon wieder was passiert. Wobei das nur stimmt, wenn du das innert 12 Stunden liest. Weil danach wird bereits eine neue Erregung am digitalen Hauptplatz im Quadrat hupfen. Aber jetzt halt Hitler und seine Liebllingsspeise Eierspeisnockerl.  (Witze in Verbindung mit Hitlers möglichen Monorchie kann sich jetzt jeder selber denken) Aber zurück zum Thema, es scheint ernst zu sein: Oben genannter Despot würde heute seinen x.ten Geburtstag feiern. Nun gibt es anscheinend Hohlköpfe, die ihre bizarre Zärtlichkeit zu ihrem geistigen Führer ausdrücken, indem sie an diesem vermeintlichen Ehrentag -richtig- Eierspeisnockerl essen. Ja. Das war’s auch schon.

Natürlich sollte ich mich furchtbar drüber aufregen, wie viele Idioten es gibt, die sich eierspeisnockerlessend zuzwinkern. Dass es da eingeschworene Zirkel (sogar Köche/Gastwirte!!!) geben soll, wird aufgedeckt.

Aber nein, ich kann mich nicht echauffieren. Weil es nichts Neues ist. So traurig es ist, dass es noch immer/schon wieder Nazis gibt und ihre Quantität gar zunimmt, betroffen macht es mich nicht.  Eierspeisnockerlgate ist nichts Neues, es ist nur skurril. Lachen ist die einzige Antwort, die mir drauf einfällt. Aber nicht über die Nazis.

Seit Jahrzehnten gibt es Nazi-Codes, anhand derer man sich gegenseitig zu verstehen gibt, dass man eh auch verblendet ist und unterm Hakenkreuz schläft. Das funktioniert über das Hören von Musik einschlägiger Bands, verbalen Codes, Autokennzeichen, Handzeichen und nun auch -guess what- mittels Eierspeis. Die Aufregung ist künstlich und schafft Aufmerksamkeit und Klicks. Darum geht’s in Wirklichkeit.

Wenn alles seinen Weg geht, dann schau ich jetzt in meine Timeline und ich kann der Meute dabei zusehen, wie sie einen Sager von Khol zerfleischt. Oder Wolf. Irgendwas halt.

Bildcredit: Michał Grosicki

1 Gedanke zu „Eiernockerl“

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