Offiziellen Aussendungen zufolge ist man mit dem Radverkehr auf du und du. Best Bicycle Buddies Purkersdorf quasi. Sogar neue Radständer gäbe es.
Das ist eine Sicht der Dinge, die stark von PR geprägt und auf Hoffnung auf Wiederwahl ausgelegt ist. Aus der Sicht von Funktionsvertretern ist das auch nachvollziehbar. Regierende Parteien haben alles super gemacht, opponierende Parteien behaupten das Gegenteil und der ÖVP isses wurscht, es soll alles bleiben wie es war. Politischer Alltag.
Doch was ist wirklich? Wie sieht es tatsächlich um den Radverkehr in Purkersdorf aus? Aus der Sicht als Sportradler ist alles gut. Das Mountainbikenetz der Region sucht seinesgleichen. Ich bin happypeppy \o/
Nutzt man das Fahrrad als Verkehrsmittel um das tägliche Leben zu bestreiten, zeichnet sich ein konträres Bild ab. Ganz anders. Radinfrastruktur findet eher am Berg statt als in der Stadt. Radverkehr ist geduldet und gerade mal für das eine oder andere Feigenblatt zu gebrauchen. Punktuelle Maßnahmen, die sich nicht ein Gesamtkonzept einfügen.
Kinder mit dem Rad in die Schule schicken? Eh, Mut kann man nicht kaufen. Abstellplätze (mit Ladestation)? Manchmal. Überdachte, sichere Abstellplätze an Bahnhöfen? Manchmal. Also manchmal überdacht, manchmal gar keine. Durchgehendes Radnetz? Nope. Flächendeckend korrekte Beschilderungen? Nope. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass ich Beobachter einer Dynamik bin, was Radinfrastruktur in Purkersdorf betrifft.
Mein Eindruck: erst muss der Bedarf da sein, dann kann Infrastruktur folgen. Das ist längst überholt. Stand der Empirie: Stelle Infrastruktur zur Verfügung, dann folgt das Bedürfnis. Autobahnbauer wissen längst: Angebot erzeugt Verkehr. Will man den Radverkehranteil erhöhen, dann muss man das wollen, Visionen haben, an morgen denken und mutig handeln. It’s the infrastructure, stupid!
Ist man von offizieller Seite aus bemüht, eine Dynamik entstehen zu lassen? Ja. Muss das zum Nullpreis passieren? Auch das 🙂
Also, machen wir uns auf den Weg in eine blühende Radzukunft in Purkersdorf. Wir wollen das und Purkersdorf kann das! Davon bin ich felsenfest überzeugt. Da Selbsterkenntnis der beste Weg zur Besserung ist, empfehle ich den Radkompetenzcheck. Dabei hat man die Möglichkeit für seine Gemeinde eine Bestandsaufnahme zu machen. Wenn wir uns auf sachlichem Boden auf einen Status Quo einigen, dann können wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Let’s do this!