no.kino

“Heute bei uns, morgen im Kino! Hier findest du zeitlose Klassiker sowie aktuelle Kinofilme und natürlich auch die beliebtesten TV-Serien als Stream und [..]” So wirbt warb der Betreiber der Plattform kino.to.

Dies musste den Hütern der Verwertungsrechte in Österreich ein Dorn im Auge sein. Strengten daher eine Unterlassung beim Handelsgericht an. Diese zwingt UPC ihre Kunden von kino.to zu kappen. Quasi die Datenautobahn umzulenken. Gesagt, getan. Besser gesagt, vor etlichen Monaten gesagt. Jetzt getan. Technisch wurde das ganze in 5 Minuten wieder ausgehebelt.

Gestern wurde die “Zentrale” dann physisch eingenommen. Verhaftungen inklusive. Server abgedreht. Die Filmindustrie einen Pyrrhussieg eingefahren. Sie weiß es bloß noch nicht. Oder will es nicht wissen.

Dass hier in Wild-West-manier gekämpft wird ist die eine Sache. Dass ich das Verhalten der VAP sehr fragwürdig finde steht ausser Zweifel. Nun lese ich aber vermehrt in Foren, Blogs und auf Twitter, dass die Filmindustrie selber schuld sei. Weil Kino so teuer wäre, wäre es gutes Recht sich das Filmmaterial anderswo zu holen. Gratis natürlich.

Ist es denn so, dass es ein Anrecht auf Film gibt? Ein Grundrecht auf Zelluloid-Unterhaltung. Film für alle? Nur die Verwertungsgesellschaft ist zu blöd ein vernünftiges Bezahlmodell auf die Beine zu stellen? Weil ein Kinobesuch zu teuer ist hol ich mir das Material woanders. Bewusst in einer -formulieren wir es neutral- rechtlichen Grauzone. Das halte ich für einen Trugschluss. Wenn mir die Ware Film zu teuer ist, dann muss ich halt drauf verzichten. Love it or leave it.

Tatsache ist, dass die Filmindustrie nicht schafft, was viele geschäftstüchtige zuvor geschafft haben. The Pirate-Bay in der Vergangenheit, Kino.to jetzt. One-Click-Hoster schon lang. Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Warum diese Modelle bekämpfen anstatt sie zu imitieren und in Konkurrenz gehen? Mit Qualität. Kundenfreundlichkeit. Hey Leute, ihr wollt was verkaufen! Stattdessen gängelt ihr ServiceProvider und Kunden. Mit Klagen und Aufrufen zum Vernadern und technisch verfehltem Kopierschutz. So finde ich es nicht sehr toll, dass sich auf gekauften DVDs Vorspänne befinden (die ich im Übrigen nicht skippen kann) in dem ein Familienvater im Gefängnis sitzt. Das ganze auf einem FSK-0-Film. Zeichentrick für die Kleinen. Schämt euch!

Noch so ein Beispiel, das ich noch loswerden will: Band of Brothers. Auf BluRay erstanden. Weil schöne Schachtel und so. Egal. Es dauert geschlagene 2 Minuten (gefühlte 5) bis ich nach Einlegen der Disc den Film sehen kann. Dazwischen unzählige unskippbare Werbeeinschaltungen von Filmen, Labels, Verleihunternehmen, Tod und Teufel. Das ist NICHT Kundenfreundlichkeit. Aus dem Netz geladen dauert es ca 10 Sekunden bis der Film läuft. Ihr habt da was nicht verstanden.Oder wollt es nicht versehen. Offensichtlich.

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