Satz mit x: IBES war wohl nix

Nein, liebes RTL, der Start ins neue Jahr war nichts. Schuss in den Ofen. Was ihr mir heuer als Unterhaltung präsentieren wolltet, hat nicht gezündet. Kann ja mal passieren. Der erlittene Quotenschiffbruch ist einer handvoll Untiefen geschuldet. Ich bin so anmaßend und zähle einige davon auf:

Im Dschungel nichts Neues

Der Tages- und Wochenablauf im Australischen Dschungel ist vorhersehbar. Schließlich haben wir jahrelang verfolgt, wie die Camper (!) in das Abenteuer starten,  ewig gleiche Prüfungen bewältigen,  abgelutsche Auswahlverfahren durchzittern, durchgekaute Tagesaufgaben erledigen und abgeschmacktes Hungergejammer absondern. Das kannten die Teilnehmer und auch die Zuseher.  Vielleicht führt dieser Umstand dazu, dass die Teilnehmer gelangweilt wirkten. Aussitzen schien das Motto gewesen zu sein.

Wurschtigkeit

Die Camper brachten sich gegenseitig kaum aus der Ruhe, selten in Bedrängnis, schon gar nicht lockte man sich gegenseitig aus der Reserve. Weil es eh wurscht war.  Bei Prüfungen war ein Phlegma zu erkennen, das nur durch jenes von den restlichen Campern bei der Rückkehr der Prüflinge übertroffen wurde: der eine pfeift auf die Sterne und den anderen ist es eh egal.

Dynamik? I wo.

Das Grundproblem lag meiner Meinung nach an der fehlenden Gruppenbildung und -dynamik in weiterer Folge. Lauter Einzelkämpfer, wobei Kämpfer in diesem Fall ein Euphmismus ist. Das Weiterkommen schien kein hohes , erstrebenswertes Gut, sondern eine von vielen Möglichkeiten. Außer, naja, wenn man schon soooo weit sei, dann könne man ja auch gleich da bleiben bis zum Schluss.

Auswahl

Diesmal war aus meiner Sicht niemand dabei, der auch nur im Ansatz einen Charakter bieten konnte mit Erhebungen, die höher sind als ein Knopf auf der Fernbedienung. Abgesehen von Walter, der innerhalb von Tagen in sich zusammengesunken ist, gab es keine Reibungspunkte zwischen den Teilnehmern. Von Flächen gar nicht zu sprechen.

Aussicht

So geht das wirklich nicht. Also ja, es geht schon, aber wenn das so bleibt, dann werde ich auch nächstes Jahr wieder vor dem Finale abschalten. Keine Gruppe, keine Dynamik, kein Beobachten. Das ist der Grund, warum ich den Dschungel sehe: es soll knacken im zwischenmenschlichen Gebälk, ich will beobachten, wie sich Stimmungen verschieben, wie Strategien entstehen. Ohne passable Teilnhemer bleibt die Dschungelküche kalt.

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