Haus der Musik – Ein enttäuschender Besuch

Seit Jahren wollten wird das Haus der Musik besuchen. Regenwetter und auf ihren Einsatz wartende Gutscheine gaben den letzten Kick. Ich sag’s gleich, das anschließende Mittagessen im Bettelstudent waren das eigentliche Highlight des Sonntag-Ausflugs.

Willkommen. Herzlich?

Die Gutscheine waren seit 2 Jahren abgelaufen. Zumeist sehen die Aussteller, die dafür auch Bargeld im Austausch nahmen, kein Problem darin. Das HDM schon. Die Dame an der Kasse versicherte uns mehrmals, dass sie ja nix dafür könne. Sie findet, dass wir “ja eh recht haben. Aber wie gesagt…”. Wie ich dieses “Ich kann ja nix dafür. Sagen’s das nicht mir” verabscheue. Servicewüste. Nun ja, wir hatten 2 Optionen was die Gutscheine anging: in eine Körperöffnung stecken oder an eine Kopfbedeckung picken. Beides taten wir virtuell.

Wer sich von Kundenunfreundlichkeit einschüchtern lässt, der bleibt am Besten zu Hause. Wir wollten ja die Ausstellung bewundern und uns nicht über Animositäten ärgern. Darum nix wie rein.

Pro

Um es kurz zu machen: Das Haus ist sehr schön erhalten. Die Räume, die den klassichen Komponisten gewidmet sind wirken sehr authentisch. Als Wohnräume eingerichtet vermitteln sie den Eindruck bereits vergangener Epochen und Lebensumstände. Auch der Shop ist  hell und aufgeräumt.

Contra

Was allerdings die Klanginstallationen  und verunfallten Experimentier-kästen und -computer betrifft fällt meine Beobachtung sehr negativ aus. Der Umgang mit Software ist mir nichts unbekanntes. Bin allerlei gewohnt. Die dortigen Installationen allerdings machen weder Lust auf Ausprobieren noch erlauben sie es dem geneigten Besucher. Vieles funktioniert schlicht und ergreifend nicht.

Gut, ich weiß jetzt, wie die Athmosphäre auf dem Saturn klingt. Oder der Markusplatz. Oder eine U-Bahnstation in Shanghai. Auch hab ich die angepriesenen Klassik-Elektronik-Crossower-Produktionen klingen gehört. Weil ich sie erstens schon vom eigenen Plattenteller kenne und zweitens so platziert sind, dass man im Laufe des Besuches unzählige male drüberstolpert. Gute Musik. Keine Frage. Der Kommerzwille war mir dann doch etwas zu ausgeprägt. Dass sie überteuert feilgeboten werden ist selbstredend.

Falsche Erwartung und sophisticated Spielzeug

Nun wird mir der geneigte Leser Raunzertum vorwerfen. Was ich mir denn erwartet hätte? Im Haus der Musik wollt ich das eine oder andere Instrument ausprobieren. Mich an neuen, unbekannten Instrumente vergreifen. Töne, Laute und Musik visualisiert sehen. Aber nicht vor einem Monitor stehen, der mir ein paar Kreise, einem Mauszeiger und eine ewig lange Anleitung, die nichtssagend ist. Ich hab mich bemüht. Ehrlich. Außer hilflosem Herumgedrücke, das in beiläufigem Schulterzucken geendet hat kam leider nix erhellendes dabei raus.

Fazit

Das Haus der Musik  ist kein Hands-on-Museum. Die Ehrung alter Komponisten in einem altehrwürdigen Haus ist hingegen durchaus gelungen.

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