Entweder Und Oder – Goisern, da bläst er!

Saxophon, Stromgitarre, Mundharmonika, Maultrommel und noch viel mehr. Das ist der musikalische Instrumentenmix, der mir den Gehörgang massiert. Nun schon einige Male. Obwohl ich das Album “Entweder und oder” von Hubert von Goisern nur kurz probehören wollte. Auf Geheiß.

Nix ist mit “kurz mal reinhören”. Das Album schwindelt sich mir-nix-dir nix ins Mittelfrist-Gedächtnis. Schon beim 2. Mal hören fühlt es sich sehr heimelig an. Gutes Zeichen. Sehr gut sogar.

Vor allem der Refrain aus “Brennan tats guat” ist ein Ohrwurm:

(Das Video dazu findest du am Ende des Eintrages)

a jeder waaß, dass des Göd ned auf der Wiesn wochst
und essn kauma’s a ned owa brennan tat’s guat
owa hoazn damma woazn und de ruam und in kukarruz
und wauma laung so weidahoazn jo daunn brennt da huat!

Ab den -zugegeben äußerst eingängigen- Alpen-Ethno-Hymnen “Hiatamadl” und “Heastas nit” war mir dieser Hubert doch ein wenig  zu alternativ. Gewollt alternativ. Anders um des Anderssein willens. Mit asiatischen Klangschalen der Donau bis  zum Schwarzen Meer folgend. Das war nicht meins. Ist es immer noch nicht.

Das aktuelle Album allerdings klingt wieder sehr “doig”. Heimisch. Authentisch. Zumal stampfend, mal wütend, mal weich und einfühlend. Aber eines immer: rhythmisch. Die Gehirnwindungen kommen nicht umhin mitzuschwingen. Auch der Spannungsbogen lädt ein. Beginnend mit gesellschaftskritischem “Brenna Tuat’s Guat” geht’s zur Mitte hin etwas jazzig gemächlich (“Es is wias is”). Auch die  Jodelei (“Heidi halt mi”) kommt nicht zu kurz. Bishin zur an Attwenger erinnernde Quetschn-Session “Üuoö – Über-unter-ober-österreichisch”.

Was soll ich sagen: ein rundum gelungenes Album. Obwohl grundsätzlich verschiedene Genre, Stile, Instrumente und Stimmungen aufeinandertreffen harmonieren sie doch alle zu einem mutvoll gerundetem Album. Empfehlung!

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