Ist Libyen kein Update mehr wert?

Tunesien und Ägypten waren volle Erfolge. Die Machthaber wurden aus dem Land gejagt. Mit Schimpf und Schande. Das war was! Eine Revolution zum Mitlesen. Auf Twitter gab es im Minutentakt Updates. Wann, wo, wieviele Aufständische  und Revolutionäre auf welchem Platz sich versammelten. Es ratterte nur so dahin.  Ich war live dabei. Meine Timeline hat nur so gewimmelt. Facebook und Twitter waren ja quasi die Urheber der Revolution. Ohne wär es nicht gegangen. Mag sein.  Es ging verhältnismässig schnell. Die Aufmerksamkeit der digitalen Gemeinde hat sich abgewandt sobald sich eine neue Revolution aufgetan hat. Wieder mitlesen! Nach Tunesien folgte Ägypten. Nun Libyen. Auch aufregend. Der verrückte alte Mann und sein verblendeter Sohn lassen ihr eigenes Volk bombardieren. Was für eine Schlagzeile. Aber das dauert alles so lange. Jetzt kämpfen die Aufständischen schon seit Wochen. Lassen ihr Leben. Kämpfen mit der Wut der Verzweiflung. Lassen ihr Leben. Der Diktator geht nach-wie-vor mit aller Härte gegen die Menschen, die für Freiheit kämpfen vor. Lassen ihr Leben. Die Timeline verstummt. Es braucht Nachschub. Mehr Aufregung. Erregung. Die fehlt. Die Timeline verstummt. Sie lassen ihr Leben. Auch ohne uns.

Wann hat Twitter aufgehört sich für Libyen und “seine” Revolution zu interessieren?

http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2011/03/04/britischer-uni-direktor-tritt-wegen-libyen-affare-zuruck/

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